Doch FC-Geschäftsführer Armin Veh hat vor Stögers Rückkehr zu seiner alten und immer noch währenden Liebe eines ganz unemotional klargestellt: Sollte der Tabellenletzte am Saisonende in die 2. Liga müssen, sei das zu einem guten Teil die Schuld des Ex-Trainers. Der am Freitag mit Borussia Dortmund (20.30 Uhr/Eurosport) in Köln antritt. Und nach 78 Spielen mit rot-weißer Brille und FC-Hoodie dort erstmals in Schwarz-Gelb an der Seitenlinie stehen wird.
Schuld am Abstieg
Stögers Amtszeit sei sehr erfolgreich gewesen, sagte Veh im "Kicker": "Das war alles gut. Das letzte Halbjahr aber eben nicht. Dieses halbe Jahr wird - wenn wir absteigen - der Grund dafür sein." Im "Kölner Stadt-Anzeiger" erklärte Veh: "Ich trete nicht nach. Es geht um Fakten." Auf denen der Geschäftsführer zum Schutz des jetzigen Trainers Stefan Ruthenbeck beharrt. Kontakt hatte Stöger nach seiner Freistellung am 3. Dezember bisher weder zu seinem Nachfolger noch zum eine Woche später installierten Veh. "Es gab keinen Grund, noch mal die Dinge durchzusprechen. Wir sehen uns ja am Freitag", sagte er der "Bild".
Kein normales Spiel
Aus seiner Emotionalität macht der Österreicher kein Geheimnis: "Natürlich ist das alles andere als ein normales Spiel für mich." Und ein bisschen unbehaglich ist ihm auch. "Ich weiß selbst nicht genau, wie ich mich fühlen und mit der Situation umgehen werde." In die falsche Kabine werde er sicher nicht laufen. "Aber es wird trotzdem schwierig."
Deshalb war es Stöger wohl recht, dass das Thema während der Woche etwas in den Hintergrund rückte. Doch nun ist Dortmunds Problemfall Pierre-Emerick Aubameyang an den FC Arsenal verkauft, was der Coach als "gute Geschichte" bezeichnete: "Weil wir jetzt Ruhe haben." Dafür gerät Stögers Rückkehr in den öffentlichen Mittelpunkt. Von den FC-Fans wird der 51-Jährige sicher überwiegend positiv empfangen. Er führte den FC in die Bundesliga und nach 25 Jahren zurück in den Europacup. Obwohl Stöger vor seinem Aus in Köln die schlechteste Zwischenbilanz der Bundesliga-Historie vorwies, sorgte die Trennung für einen Fan-Aufstand gegen die Clubführung.
Wegweisender Charakter
Bei aller Emotionalität hat das Spiel für beide wegweisenden Charakter. Der FC könnte mit einem Sieg zumindest für eine Nacht zum Vorletzten Hamburger SV aufschließen. Der BVB, bei dem Aubameyang-Ersatz Michy Batshuayi wohl in der Startelf stehen wird, ist nach fünf Bundesligaspielen unter Stöger zwar noch ungeschlagen, in diesem Jahr nach drei Unentschieden aber immer noch sieglos und nur Sechster.
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