21.07.2017 - 21:54 Uhr

IWF beharrt auf Erleichterungen: Neuer Kredit für Griechenland

Washington. Der Internationale Währungsfonds (IWF) steht zu seiner angekündigten Milliardenspritze für Griechenland, knüpft diese aber an Bedingungen. Die IWF-Gremien stimmten am Donnerstag dem Vorschlag von Fonds-Chefin Christine Lagarde im Grundsatz zu, Griechenland mit einem Kredit von weiteren 1,6 Milliarden Euro zu unterstützen.

Dieser sei jedoch an die Bereitschaft der europäischen Griechenland-Gläubiger geknüpft, dem Land Schuldenerleichterungen zu gewähren. Eine zeitliche Begrenzung, innerhalb der eine Einigung erzielt werden muss, gebe es nicht, sagte die Leiterin der IWF-Griechenland-Mission, Delia Velculescu. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass Einigkeit erreicht werden könne. Radikale Maßnahmen wie ein Schuldenschnitt seien dazu aus Sicht des IWF nicht notwendig. "Griechenland ist nicht in der Lage, die Nachhaltigkeit seiner Schulden zu erreichen und braucht Erleichterungen seiner europäischen Geldgeber", sagte Lagarde.

Es sei mit den Europäern vereinbart worden, dass Griechenland bis zum Jahr 2020 einen Primärüberschuss von 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erwirtschaften solle, betonte Velculescu. Danach solle diese Zielsetzung aber so schnell wie möglich auf 1,5 Prozent zurückgefahren werden. Der Primärüberschuss ist das Haushaltsplus ohne die auf laufende Kredite entfallenden Zinsen und Tilgungen. Der Chef des Euro-Rettungsfonds ESM, Klaus Regling, begrüßte, dass damit Gleichklang bei den Bedingungen der Hilfen der Eurogruppe und des IWF herrsche. "Das sollte Griechenland ermöglichen, die absehbaren Reformen bis zum Auslaufen der Hilfsprogramme von ESM und IWF im August 2018 erfolgreich abzuschließen."

 
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