19.11.2019 - 19:51 Uhr

Absatteln, Marlboro-Mann: Tabakwerbung gehört verboten

Rauchen darf und soll, wer will. Das ist die freie Entscheidung eines jeden Erwachsenen. Aber die Werbung für Tabakprodukte darf Kinder und Jugendliche nicht mehr erreichen, findet Frank Stüdemann.

Kommentar von Frank Stüdemann
Der Zug an der Zigarette sollte nicht mehr beworben werden dürfen, fordert die Bundesärztekammer. Bild: dpa/Robert Schlesinger
Der Zug an der Zigarette sollte nicht mehr beworben werden dürfen, fordert die Bundesärztekammer.

Der Marlboro-Mann reitet in Deutschland - wenn überhaupt - nur noch im Kino und auf Plakaten durchs Raucher-Wunderland. Wenn es nach der Bundesärztekammer geht, soll Zigarettenwerbung aber auch auf diesen Plattformen so schnell wie möglich verboten werden. Damit haben die Mediziner recht, denn die bisherige Lösung ist halbgar und inkonsequent. Vor allem Kinder und Jugendliche müssen ein für allemal vor den Werbe- klischees geschützt werden, die ihnen suggerieren, Rauchen sei cool und gehöre zu einem entspannten Lebensstil dazu.

Es sind die Verbände von Tabakindustrie und Werbewirtschaft, die mit ihren Lobbyisten bislang vor allem die CDU davon abgehalten haben, einer Ausweitung des Werbeverbots zuzustimmen. Das Zögern der Christdemokraten ist wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, dass der Tabakkonzern Philip Morris immer wieder bei CDU-Parteitagen als Sponsor aufgetreten ist und auch anderen Parteien gegenüber die Spendierhosen anhat.

"Rauchen ist schädlich", sagt Ärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt. Doch nicht nur das Rauchen ist schädlich: Alkohol ist der zweite große Killer in unseren Supermarktregalen. Es wäre nur fair und folgerichtig, wenn die Politik auch hier die Werbefreiheit bald deutlich einschränkt.

 
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