Blechlawinen wie nie zuvor: Mehr als 2000 Staus pro Tag hat der ADAC im Schnitt im Jahr 2018 gezählt. In der Summe kam der Verkehrsclub auf rund 745 000 - und damit auf ein Plus von drei Prozent. Die gemeldeten Staulängen wuchsen um rund fünf Prozent und summierten sich auf etwa 1,5 Millionen Kilometer - 38 Mal um die Erde. Immerhin blieb die Stau-Zeit mit rund 459 000 Stunden relativ konstant. Für die Zunahme nannte der ADAC zwei Gründe: Die Gesamtfahrleistung der Autos auf deutschen Straßen ist um 0,4 Prozent gestiegen, zum anderen hat es im vergangenen Jahr auf den Autobahnen rund drei Prozent mehr Baustellen gegeben.
Besonders stauträchtig sind Autobahnen in Nordrhein-Westfalen: Gut ein Drittel (35 Prozent) aller Staus mit einer Gesamtlänge von 486 000 Kilometern trat hier auf. Dahinter folgen wie in den Vorjahren Bayern (17 Prozent) und Baden-Württemberg (11 Prozent). Unter den Fernautobahnen hat die A3 von Köln über Frankfurt nach Passau zu recht einen üblen Ruf - dort staute es sich am längsten. Die Grenzkontrollen bei Passau haben den Wert nochmals ansteigen lassen, wohl genau wie der sechspurige Ausbau bei Regensburg, der im Sommer begann. Anders als die A 3 tauchen die weiteren Oberpfälzer Autobahnen nicht auf vorderen Plätzen in der Staustatistik auf. Allerdings hat der Verkehr im vergangenen Jahr auch auf A 6 und A 93 zugenommen. Für erste Halbjahr 2018 hatte die Verkehrspolizei für die A 6 einen Anstieg um 8,1 Prozent auf 3,08 Millionen Fahrzeuge festgestellt. Auf der A 93 betrug das Plus 3,8 Prozent auf 6 514 549 Fahrzeuge.
Am häufigsten staut es sich inzwischen an den Mittwochen - die Differenz zu anderen Werktagen hält sich in Grenzen. Absoluter Jahresspitzenreiter war außerdem ein Donnerstag: Am 28. Juni kam zum Berufsverkehr noch der Reiseverkehr hinzu, weil in drei Bundesländern die Schulferien begonnen hatten. Folge: Staus auf 13 000 Kilometern Länge.
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