Eine Straftat wird nicht dadurch schlimmer, dass sie ein Iraner und kein Deutscher begangen hat. Ein Verbrechen ist nicht deshalb grausamer, weil es einem Afghanen zur Last gelegt wird. Wer das Gegenteil behauptet und damit Stimmung macht, der muss damit leben können, als Rassist bezeichnet zu werden - zu Recht.
Wer sich jedoch, wie der Amberger OB Michael Cerny, in diesen hysterischen Zeiten darum bemüht, dass Ereignisse richtig eingeordnet werden, muss sich Verharmlosung und Relativierung vorwerfen lassen - zu Unrecht.
Es ist verständlich, wenn nach Ereignissen wie denen in Amberg nach Konsequenzen gerufen wird. Richtig ist auch die Forderung, dass Asylbewerber ein Expressticket zurück in ihr Herkunftsland lösen sollten, falls sie in Deutschland schwere Straftaten begehen.
Fatal und falsch ist jedoch, dass die Übergriffe in Amberg sofort politisiert werden, während die fremdenfeindliche Amokfahrt im Ruhrgebiet schnell als tragische Einzeltat eines Geistesgestörten zu den Akten gelegt wird.
Was beide Ereignisse verbindet: Es sind Männer, die Gewalt verbreitet haben. Immer wieder sind es Männer. Und so lautet die wichtigere Frage: Wie bekommt eine friedliebende Gesellschaft diese Gewaltbereitschaft in den Griff?
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