Seine Karriere ließ aufhorchen: Schon mit 24 Jahren ist er Solocellist der Nederlandse Opera in Amsterdam, ab 1962 dann des Concertgebouw Orchestra, das zu den weltbesten zählt. Ab 1968 widmet sich Anner seiner Solokarriere und unterrichtet in den Konservatorien von Den Haag und Amsterdam.
Bylsma revolutioniert das Spiel des Barockcello. Aufsehen erregt 1974 die erste und immer noch Maßstäbe setzende Einspielung des „Tripelkonzerts“ op. 56 von Beethoven, gespielt mit Darmsaiten und klassischem Bogen. In die gleiche Riege kann man die Aufnahmen der Konzerte von Haydn und vor allem Luigi Boccherini stellen: So elegant, leichtfüßig und mühelos wie Bylsma kann das kaum einer seiner Kollegen. Immer ist es ihm ein Anliegen, dass Musik zu Herzen gehe, auch bei den Suiten Bachs, die wiederum er als erster „historisch informiert“ musiziert, auch zu nennen ist sein spielpraktisches Werk „Bach, The Fencing Master“.
Erstaunlich, dass Bylsma sein Leben lang mit neuen Interpretationsansätzen - auch im Bereich Romantik, dann mit Hammerflügel begleitet - zu faszinieren weiß und sein Wissen auch an Schüler weiter gibt, einer der berühmtesten ist der Niederländer Pieter Wispelwey. Man kann sich vor dem Lebenswerk des immer neugierig, liebenswert und uneitel auftretenden Musikers nur verneigen. Unzählige Einspielungen auf CD und DVD halten die Erinnerung wach.
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