Amberg
16.12.2018 - 20:02 Uhr

Weiße Weihnacht eher fraglich

Weiß oder nicht weiß, das ist die Frage. Onetz-Wetterexperte Andy Neumaier erklärt, weshalb das mit der Prognose des Weihnachtswetters nicht so einfach ist. Und er übt Kollegenschelte.

Ein meteorologisches Modell mit vielen Rechenbeispielen. Bild: Wetteronline.de
Ein meteorologisches Modell mit vielen Rechenbeispielen.

Alle Jahre wieder rumort es bei Wetterfröschen im Advent, die spannende Frage nach weißer Weihnacht wird oft schon im November das erste Mal aufgeworfen. Und wie so oft scheiden sich die Geister zwischen jenen Propheten, die es für die große Schlagzeile natürlich schon längst wissen, und ein paar seriösen, die zugeben, dass man es einfach noch nicht sagen kann. Was man bisher weiß, zeigt relativ deutlich die Grafik nebenan.

Dargestellt sind in verschiedenen Linien die Temperaturen in etwa 1500 Meter Höhe, die für die Schneefallgrenze ausschlaggebend sind. Am unteren Ende der Skala sieht man korrespondierend dazu die berechneten Niederschlagsmengen. Die Wettermodelle rechnen mehrmals am Tag mit unterschiedlichen Eingangswerten. Die Ergebnisse sind in der Skala eingetragen. Je mehr sich die Ergebnisse bündeln, desto wahrscheinlicher ist auch, dass dieser Fall eintritt.

Die Mindestanforderung an die Temperatur in 1500 Meter Höhe für Schnee bis in die Niederungen der nördlichen Oberpfalz liegt etwa bei -4 bis -5 Grad ( besser noch kälter), dargestellt als dicke blaue Linie. Man sieht gleich: Innerhalb des gekennzeichneten Weihnachtszeitraums wird es da relativ dünn, und die große Mehrzahl der Berechnungen liegt im zu milden Bereich. Niederschläge sind wohl zu erwarten, demnach aber wenigstens in den Niederungen eher als Regen oder nasser Schnee. Hoffnung macht allerdings die Tatsache, dass der Temperaturentrend an Heiligabend in vielen Fällen nach unten weist. Wenn sich dies noch verfestigt, klappt's vielleicht doch noch zu den Feiertagen.

Nach der kommenden, insgesamt milderen Woche scheinen die Temperaturen ab dem vierten Advent wieder zu sinken. Ob das reicht, um den Schnee auch bis in die Niederungen des Naabtals zu bekommen, ist fraglich, für die nördlichen Landkreise Tirschenreuth und Neustadt, und auch für den östlichen Kreis Schwandorf kann man oberhalb von etwa 500 Metern aber hoffen. Speziell am Grenzkamm ist es wahrscheinlich, dass der bereits vorhandene Schnee die kommende Woche übersteht. Derzeit kann man die Chance auf weiße Weihnacht in Amberg und Schwandorf mit etwa 25, Weiden 40, und Bärnau und Schönsee sogar 60 Prozent Wahrscheinlichkeit ansetzen, auch wenn der Schnee nicht im Übermaß vorhanden sein wird.

Andy Neumaier und de Schnee zu Weihnachten Bild: jut
Andy Neumaier und de Schnee zu Weihnachten
 
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