Arnschwang
02.12.2022 - 13:34 Uhr

Landräte schlagen Alarm – Anker-Zentren voll

Die Anker-Zentren in der Oberpfalz sind voll – bei gleichbleibenden Flüchtlingszahlen wird es bis Weihnachten kritisch. Oberpfälzer Landräte schlagen Alarm und erwarten Unterstützung aus Berlin.

Geflüchtete warten in einem Anker-Zentrum auf ihre Registrierung. Symbolbild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Geflüchtete warten in einem Anker-Zentrum auf ihre Registrierung.

Rund 1000 Flüchtlinge kommen pro Monat in die Oberpfalz – bei gleichbleibenden Zahlen wären die Kapazitäten vor Weihnachten erschöpft. "Die Anker-Einrichtungen sind voll, wir brauchen dringend Platz für die Anschlussunterbringung“, schilderte der Oberpfälzer Regierungspräsident Walter Jonas. Bei der Tagung der Oberpfälzer Landräte in Arnschwang (Landkreis Cham) schlugen die Teilnehmer laut einer Pressemitteilung Alarm und fanden Kritik für die Asylpolitik der Bundesregierung. Sollten die Zuwanderungszahlen konstant bleiben, könnte der sogenannte "Winternotfallplan" zum Tragen kommen: Innerhalb sehr kurzer Zeit müssten dann pro Landkreis rund 100 Flüchtlinge angemessen untergebracht werden. Auch der Amberg-Sulzbacher Landrat und zugleich Sprecher der Oberpfälzer Landräte Richard Reisinger alarmierte schon vor der Konferenz und rief die Bevölkerung auf, Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Die Teilnehmer regten deshalb einen bayerischen Flüchtlingsgipfel mit der Staatsregierung und den Kommunalen Spitzenverbänden an. Dort soll die tatsächliche Lage in den bayerischen Landkreisen dargestellt werden. Mit einem Schreiben an EU-Kommissare, Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesinnenministerin Nancy Faeser und den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann wollen die Teilnehmer unter anderem eine gerechtere Verteilung der Flüchtlinge anmahnen.

 
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