Bayern
15.02.2022 - 12:11 Uhr

Bayern lockert: Mehr Kontakte, 3G statt 2G

Bayern lockert die Coronaregeln, das gab Markus Söder am Dienstag bekannt. Für Geimpfte und Genese entfallen zum Beispiel die Kontaktbeschränkungen. Auch im Bereich Freizeit gibt es Änderungen.

Für Geimpfte und Genesene gibt es künftig keine Kontaktbeschränkungen mehr. Symbolbild: Matthias Balk/dpa
Für Geimpfte und Genesene gibt es künftig keine Kontaktbeschränkungen mehr.

Bayern lockert ab Donnerstag, 17. Februar, die Corona-Regeln. Das haben Ministerpräsident Markus Söder, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Gesundheitsminister Klaus Holetschek in einer Pressekonferenz nach der Kabinettsitzung am Dienstag bekanntgegeben.

Der Höhepunkt von Corona sei aktuell wohl erreicht, betonte Söder. Die Corona-Fallzahlen würden leicht sinken, die Krankenhauszahlen blieben weitgehend stabil. Omikron sei ungefährlicher.

Bayern plant deswegen nun stufenweise den Einstieg in den Ausstieg aus den Beschränkungen. "Bayern ist Team Vorsicht, aber auch Team Freiheit und Team Hoffnung", sagte der Ministerpräsident.

Kontaktbeschränkungen

Geimpfte und Genese dürfen sich in Bayern künftig wieder in unbegrenzter Zahl treffen. Die bisher geltenden Kontaktbeschränkungen von maximal zehn Personen fallen weg.

Ist bei einem Treffen eine Ungeimpfter dabei, bleiben die strengen Regeln der vergangenen Wochen: Der Haushalt des Ungeimpften darf sich mit maximal zwei Personen aus einem weiteren Haushalt treffen. Kinder unter 14 Jahren werden nicht mitgezählt.

Sport und Kultur: 2G statt 2G-Plus

Für Zuschauer bei Sport- und Kulturveranstaltungen und auch in Kinos sowie für Besucher von Tagungen, Kongressen und Messen soll künftig 2G statt 2G-Plus gelten. Das heißt, auch geimpfte Personen ohne Booster haben künftig ohne Test Zutritt.

Die Veranstaltungsorte dürfen bis zu 75 Prozent bei Kultur und 50 Prozent bei Sport ausgelastet werden. Die maximale Kapazität beträgt künftig 25.000 Zuschauer, bisher waren es 15.000.

Freizeit: 3G statt 2G

Im Bereich Freizeit gilt in Bayern künftig 3G statt 2G. Unter den Bereich Freizeit fallen unter anderem Fitnessstudios und Solarien, Laienspielgruppen und Musikgruppen, Bibliotheken, Museen, Ausstellungen und auch die Hochschulen, sowie außerschulische oder berufliche Aus- und Weiterbildungsangebote.

Schüler bis 18 Jahre unter 2G-Regel

Schüler unter 18 Jahren, die in der Schule regelmäßig auf das Coronavirus getestet werden, sind in Bayern künftig Geimpften und Genesenen gleichgestellt, auch wenn sie selbst ungeimpft sind. Bisher galt diese Ausnahme nur für Schüler bis 14 Jahre.

Zugangsbeschränkungen entfallen

Im Handel, in Dienstleistungs- und in Handwerksbetrieben entfällt die Begrenzung der Kundenzahl.

Gastronomie und Clubs

Für die Gastronomie, Clubs und Bars gibt es in Bayern erstmal keine Lockerungen. Das bayerische Kabinett erwartet sich hier aber Perspektiven von der Bund-Länder-Runde am Mittwoch. So könnte sich Bayern zum Beispiel vorstellen, die Gastronomie für 3G zu öffnen, Clubs und Kneipen unter bestimmten Bedingungen mit 2G-Plus. Hier will der Freistaat aber in Absprache mit den anderen Bundesländern handeln.

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Weiden in der Oberpfalz11.02.2022
 
Kommentare

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Martin Pfeifer

Hoffentlich findet sich noch jemand, der den Wechsel von Herrn Söder auf die Zukunft. Sommer 2020, Sommer 2021 aber und vor allem der März 2021, das waren alles Zeiten, in denen die Politiker aufgrund der der niedrigen Fallzahlen glaubte, das die Pandemie endlich vorbei sei. Das Virus belehrte sie jedesmal eines Besseren.

Und jetzt zeigen die Verantwortlichen schon den Mut, im vermeintlichen Scheitel der Welle zu lockern. Aber sind wir überhaupt im Scheitel der Welle? Der Scheitel wird auf der Basis von Daten bestimmt, deren Verläßlichkeit selbst das verantwortliche Robert-Koch-Institut anzweifelt. So sehr sind die zuständigen Gesundheitsämter überlastet, um überhaupt noch alle Fälle zeitnah zu erfassen. Und sicher wird seit der Einschränkung des Zugangs zu PCR-Tests auch nicht mehr jeder positive Schnelltest durch einen PCR-Test bestätigt, landet also gar nicht in der Statistik. Wozu auch? Das Gesundheitsamt meldet sich doch wegen der Isolation sowieso nicht und ein dreifach Geimpfter braucht doch keinen Genesen-Nachweis.

Wenn die fünfte Welle diesmal trotz der deutlich ansteckenden Omikron-Welle nicht zu einer Überlastung der Krankenhäuser geführt hat, dann verdanken wir das sicher nicht der Politik und ihren Maßnahmen. Wir verdanken es verantwortungsbewussten Bürgern, die vollständig geimpft als Durchseuchungs-Verweigerer weiter nicht das mögliche bis zum Anschlag ausnutzen. Ich kenne aus meinem Umfeld mehrere Fälle eines milden Verlauf, mehrere Tage Fieber brauche ich nicht wirklich. Ich erinnere mich noch gut an Ihre Berichte über den Einzelhandel nach dem erfolgreichen Wegklagen der 2G-Regel für den Einzelhandel. Zuerst die große Hoffnung, das es jetzt wie früher wird und die Geschäfte voll sind. Eine Woche später die große Ernüchterung: nix mit vollen Geschäften. Wer keine Omikron-Infektion haben will, weiß nach fast 2 Jahren Pandemie, wie er sich zu verhalten hat. Läuft jetzt, seit der Aufhebung der Sperrstunde, die Gastronomie wieder wie vor der Pandemie? Ihre Berichte ließen dazu eine große Skepsis der Gastronomen erkennen.

Also hoffentlich nur populistisches Agieren statt einer planlosen Durchseuchung, die uns dann doch noch einmal überlastete Krankenhäuser einbringt. Oder will Herr Söder unbedingt einen Presse-Termin bei einem Verlegungsflug von beatmeten Intensiv-Patienten in andere Bundesländer. Hätte er schon haben können, aber da war er leider nicht dabei.

15.02.2022
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