Bayern
06.02.2022 - 09:28 Uhr

Bayerns Apotheken starten Corona-Impfungen

In Bayern setzt wieder Impfmüdigkeit ein - die Bereitschaft, sich eine Spritze gegen Corona geben zu lassen, wird geringer. Können die Apotheken da wieder neuen Schwung hineinbringen?

Der digitale Impfnachweis ist vor dem Apotheken-Logo auf einem Smartphone zu sehen. Symbolbild: Oliver Berg/dpa
Der digitale Impfnachweis ist vor dem Apotheken-Logo auf einem Smartphone zu sehen.

Bayerns Apotheken beginnen am kommenden Dienstag mit Impfungen gegen das Coronavirus. Der Bundestag hatte am 10. Dezember mit einer Änderung des Infektionsschutzgesetzes grundsätzlich den Weg für Apotheker, Tierärzte und Zahnmediziner freigemacht. Allerdings sind Veterinäre und Zahnärzte noch nicht an der Reihe, wie eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

In der entsprechenden Coronavirus-Impfverordnung des Bundes würden diese als Leistungserbringer bisher nicht genannt. Tier- und Zahnärzte hätten jedoch die Möglichkeit, ihre Dienste in Impfzentren zur Verfügung zu stellen.

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Die ersten Apotheken hatten bereits in der abgelaufenen Woche erste Impfungen verabreicht - und dabei ansonsten vom Verfall bedrohten Impfstoff aus einem benachbarten Impfzentrum eingesetzt, wie ein Apotheker der dpa sagte. Die Erfahrungen seien positiv gewesen.

Der Bayerische Apothekerverband glaubt, dass sich zahlreiche der knapp 3000 Apotheken im Land an der Impfaktion beteiligen werden. „Wir gehen von einem Drittel aus“, sagte eine Verbandssprecherin. „Es gibt viele, die sagen: Wir würden das gerne anbieten.“ Jede einzelne Impfung helfe, die Impfquote zu verbessern. Impfwillige könnten auf dem Internet-Portal „Mein Apothekenmanager“ nachsehen, welche Apotheke Impfungen anbietet.

Die Impfstoffbestellung läuft der Sprecherin zufolge seit Dienstag. Die bayerische Apothekerkammer zählte bis zum Freitag mehr als 120 Apotheken in Bayern, die eine Selbstauskunft abgegeben hatten - das ist eine Voraussetzung für die Bestellung von Impfstoff.

Apothekerinnen und Apotheker mussten eigene, aus fünf Modulen bestehende Schulungen mit theoretischen und praktischen Anteilen durchlaufen, um die Impferlaubnis zu erhalten. Die Berufshaftpflichtversicherung habe erweitert werden müssen, eine Selbstauskunft gegenüber der Apothekerkammer sei notwendig. Zudem müssen in der Apotheke eigene, abgetrennte Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Nicht zuletzt sei der Nachweis eines aktuell durchlaufenen Erste-Hilfe-Kurses notwendige Voraussetzung, hieß es.

Pro Impfung erhält der Apotheker - wie auch Ärzte - eine Vergütung von 28 Euro pro Impfung während der Woche und 36 Euro am Wochenende. Hinzu kommt etwa ein Euro pro Dosis an Vergütung für die Impfstoffbeschaffung. Das Impfbesteck und der Impfstoff werden laut Verordnung kostenlos zur Verfügung gestellt.

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