Nur hier sind die Leute beleidigt, wenn sie nicht beleidigt werden: Der Frankenfasching ist nach der Coronapause wieder mit Publikum zurück. Im Jahr der Landtagswahl ist er für die anwesende Politikprominenz besonders wichtig: "Wir gehen davon aus, dass sich wohl kaum ein Politiker die Chance entgehen lässt, vor einem Millionenpublikum ein tolles Kostüm zu zeigen", sagt Rüdiger Baumann, Redakteur des Bayerischen Rundfunks. Nach zwei Jahren plant der BR am 10. Februar wieder eine Live-Sendung der "Fastnacht in Franken" aus den Veitshöchheimer Mainfrankensälen. Dabei ergibt sich für die Kabarettisten auch wieder die Gelegenheit den "Politikern ihre Eitelkeit um die Ohren zu schlagen", erklärt Martin Rassau, einer der Stamm-Künstler der fränkischen Fastnacht.
Altneihauser wieder mit dabei
Und auch die Oberpfalz ist dieses Jahr wieder vertreten. Nachdem der Kommandant der Altneihauser Feierwehrkapell'n, Norbert Neugirg, letztes Jahr überraschend den Rückzug aus der Fastnachtssendung ankündigte, sind sie dieses Jahr wieder mit dabei. Auf seiner Facebook-Seite witzelt der Kommandant: "Politiker, Bazillen, Viren, statt daheim für'n Frieden frieren, werden wir genannte Plagen und's Frankenvolk erneut ertragen, denn Veitshöchheim ist es wert, dass man kommt – und wieder fährt."
Quotenhit des BR
Für den BR ist die Fastnacht in Franken eine der wichtigsten Sendungen des Jahres. Das zeigt auch die Quote. In der Pressekonferenz wird der Quotenverlauf gelobt. An dem könne man beobachten, dass sich keiner auch nur traue kurz aufzustehen oder das Programm zu wechseln – so spannend sei die Sendung. Im Jahr 2021 schauten laut Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) rund 2,81 Millionen Menschen bundesweit zu. Der bayerische Marktanteil lag bei 37,9 Prozent.
Fastnacht in Franken ist eine der letzten Sendungen, welche seit 1987 im dritten Programm live ausgestrahlt wird. Pandemiebedingt musste sie die vergangenen beiden Jahre vorher aufgezeichnet werden. Umso mehr freuen sich die Produzenten, dieses Jahr wieder mit einer Live-Sendung an den Start gehen zu können.
Auch neue Künstler vertreten
"Es gibt wie jedes Jahr Überraschungen und auch neue Künstler, welche man so noch nie auf den Veitshöchheimer Bühnen gesehen hat", erklärt Redakteur Baumann. Mehr möchte er allerdings noch nicht verraten – die Spannung soll bleiben.
Neben der Fastnacht in Franken, wird der Frankenfasching durch insgesamt vier Sendungen im Bayerischen Rundfunk zelebriert. Bereits am 13. Januar beginnen die närrischen Monate im BR mit der "Närrischen Weinprobe", gefolgt von "Franken Helau" aus Amorbach. Die "Fastnacht in Franken" und ihre Jugendsendung beenden dann das fränkische Faschingsprogramm im Februar.
Der Leiter von BR Franken, Tassillo Forchheimer rechnet mit einem großen Erfolg: "Die Menschen haben Hunger nach Normalität." Bei der Fastnacht in Franken werden 600 Gäste in Veitshöchheim vor Ort erwartet.
Sendetermine "Fastnacht-Session 2023 im BR"
Neben vielen Rückblick- und Best-of-Sendungen stehen in diesem Jahr auch alle "Klassiker" wieder auf dem Programm des bayerischen Rundfunks. Nachfolgend die Sendetermine:
- Die Närrische Weinprobe: Freitag, 13. Januar 2023, 20.15 Uhr
- Franken Helau aus Amorbach: Freitag, 27. Januar 2023, 10.15 Uhr
- Schwaben Weissblau aus Memmingen: Freitag, 3. Februar 2023, 20.15 Uhr
- Fastnacht in Franken aus Veitshöchheim: Freitag, 10. Februar 2023, 19.00 Uhr
- Fastnacht in Franken - jung und närrisch: Sonntag, 19. Februar 2023, 18.45 Uhr
- Kehraus - Höhepunkte der Fastnacht 2023: Dienstag, 21. Februar 2023, 20.15 Uhr
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