Bayern
26.07.2022 - 15:05 Uhr

Piazolo: Keine Schulschließungen wegen Corona im Winter

Geht es nach Kultusminister Michael Piazolo wird es im Winter keine Schulschließungen wegen des Coronavirus geben. Laut Piazolo sei die Schule nicht nur ein Lernort sondern auch ein sozialer Ort.

Ein Lehrer steht im Unterricht an der Tafel. Bild: Marijan Murat/dpa/Symbolbild
Ein Lehrer steht im Unterricht an der Tafel.

Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) lehnt das erneute Schließen von Schulen als Antwort auf eine möglicherweise bevorstehende Corona-Herbstwelle ab. „Schule nicht nur als Lernort, sondern als sozialer Ort, ist zu wichtig, als dass wir uns nochmals auf flächendeckende Schulschließungen einlassen sollten. Die Maxime lautet Präsenzunterricht“, sagte Piazolo der Mediengruppe Bayern, zu der Titel wie „Donaukurier“ oder „Passauer Neue Presse“ gehören (Mittwochausgabe).

Zudem müssten Corona-Maßnahmen in der Schule mit den Einschränkungen außerhalb im Gleichklang stehen. „Wir können nicht auf einer Wiesn mit beinahe sechs Millionen Besuchern ohne Maßnahmen feiern, während an den Schulen strenge Regeln gelten“, sagte er mit Blick auf das Münchner Oktoberfest. „Das würden die Menschen zu Recht nicht mehr nachvollziehen, da braucht es eine Konsistenz der Maßnahmen“, sagte Piazolo.

Der Minister betonte, die Energieversorgung der Schulgebäude müsse absolut sichergestellt werden. Der Präsenzunterricht müsse in beleuchteten und geheizten Klassenzimmern stattfinden können. „Es sollen keine Schüler im Dunkeln sitzen und frieren müssen - bei allen Anstrengungen, die das womöglich kosten wird“, betonte er.

Bayerns Schulsystem leidet weiter unter dem Mangel an Lehrkräften. 1620 Stellen seien vom Finanzminister bewilligt. „Allerdings gilt es, auch die Köpfe dafür zu finden“, sagte Piazolo. Vor allem an Mittel- und Grundschulen herrsche großer Personalbedarf. „Deshalb versuchen wir, Lehrkräfte in Teilzeit zu animieren, freiwillig ihre Arbeitszeit zu erhöhen. Oder, Pensionisten zu einer Rückkehr an die Schule zu animieren“, sagte er. Lehramts-Studierende sollen ebenfalls aushelfen.

Eine weitere Herausforderung sei die Integration der derzeit 27 500 ukrainische Schüler. „Im kommenden Schuljahr werden es einige mehr sein, weil spätestens dann die Schulpflicht greift, sagte Piazolo. In den Grundschulen sollen die Kinder in Regelklassen integriert werden. An den weiterführenden Schulen sollen Brückenklassen eingerichtet werden, mit dem Schwerpunkt auf Deutsch als zweiter Sprache.

© dpa-infocom, dpa:220726-99-162038/2

 
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