Stockdorf. Die Kollegen seien gebeten, im Homeoffice zu arbeiten, sagte Sprecherin Nadine Schian. „Die Mitarbeiter sind sehr loyal.“ Die meisten blieben gelassen. Er mache sich keine Sorgen, sagte ein Mitarbeiter, der am Morgen mit Laptoptasche das Unternehmen verließ.
„Dieser Standort ist heute geschlossen“, hieß es auf Aufklebern an den Scheiben der Zentrale. Die Schließung sei von Behördenseite aus nicht notwendig gewesen. Die Überlegung sei aber gewesen: „Was können wir als Unternehmen zur Risikominimierung tun.“
Am Dienstag war bei Webasto der erste Coronavirusfall in Deutschland bekanntgeworden. Ein 33 Jahre alter Mitarbeiter hatte sich bei einer chinesischen Kollegin angesteckt, mit der er gemeinsam an einer Schulung teilgenommen hatte. Inzwischen wurde bei drei weiteren Mitarbeitern die Lungenkrankheit festgestellt.
Webasto hatte schon nach Bekanntwerden des ersten Falls alle Dienstreisen nach und von China für mindestens zwei Wochen abgesagt und den Mitarbeitern am Standort Stockdorf freigestellt, diese Woche im Homeoffice zu arbeiten. Von diesem Mittwoch an soll ein Ärzte-Team des Gesundheitsamts systematisch alle Kontakte der betroffenen Personen testen. Es gehe bisher um rund 40 Kontaktpersonen, die Zahl könne sich aber noch ändern, sagte Schian.
Das Unternehmen mit 13 400 Mitarbeitern und einem Umsatz von 3,4 Milliarden Euro im Jahr 2018 hat seinen Hauptsitz in Stockdorf, weltweit hat Webasto mehr als 50 Standorte. In China gibt es demnach zwölf Standorte - einer davon auch in der besonders betroffenen Stadt Wuhan. Die wichtigsten Produkte des Unternehmens sind Panorama-, Schiebe- und Cabrio-Dächer sowie Standheizungen, Heizsysteme für Hybrid- und Elektrofahrzeuge sowie Klimasysteme.
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