Bayern
12.10.2022 - 16:22 Uhr

Winterreifen: Tipps zum Reifenwechsel

Mit dem Herbstanfang steht der Reifenwechsel an. Grundsätzlich gilt bei Winterreifen der Merksatz "von O bis O" – also von Oktober bis Ostern. Der ADAC Nordbayern gibt Tipps, was beim Reifenwechsel zu beachten ist.

Der Winter kommt manchmal schneller als erwartet. Der ADAC empfiehlt deshalb, im Oktober die Reifen zu wechseln. Bild: Patrick Pleul/dpa
Der Winter kommt manchmal schneller als erwartet. Der ADAC empfiehlt deshalb, im Oktober die Reifen zu wechseln.

Der Herbst trumpft zwar mit milden Herbsttagen auf, Autofahrer sollten sich davon aber nicht täuschen lassen: In der Oberpfalz sowie den fränkischen Mittelgebirgen sind einstellige Temperaturen und Frost bereits jetzt möglich. Mit einem frühzeitigen Wechsel der Reifen seien Autofahrer laut Jürgen Hildebrandt, Leiter des Fachbereichs Verkehr, Technik und Umwelt beim ADAC Nordbayern, auf der sicheren Seite. Ein Reifenwechsel kann selbstständig oder in einer Werkstatt erfolgen. Fahrer, die beim Reifenwechsel bisher keine Erfahrung haben, sollten fachmännische Beratung suchen.

Ab wann ist ein neuer Reifen nötig?

Ein intakter Winterreifen ist besonders bei Schnee und Glätte wichtig für jeden Autofahrer. Daher empfiehlt es sich, das Profil der Reifen vor dem Wechsel zu überprüfen: "Bei 4 Millimeter Profiltiefe sollten sie gewechselt werden. Die gesetzlich zugelassene Restprofiltiefe von 1,6 Millimeter ist für den Winter unzureichend“, sagt Danny Schulz, Techniker des ADAC Prüfzentrums in Nürnberg-Fürth. Für das Reifenalter gibt es keine gesetzliche Vorschrift. Gummimischungen härten laut ADAC Nordbayern aus, was Grip und Bremsweg negativ beeinflussen kann. Winterreifen, die älter als acht Jahre sind, sollten getauscht werden. Eine vierstellige DOT-Nummer zeigt das Alter der Reifen an. Die Ziffernfolge 4014 bedeutet beispielsweise, die 40. Produktionswoche im Jahre 2014.

Starker Preisanstieg auch bei Reifen

Verbraucher spüren die Preissteigerungen aufgrund des Ukraine-Kriegs auch beim Kauf von Winterreifen. Die Kosten betragen etwa 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Der ADAC empfiehlt, Preisvergleichsportale zu nutzen. Auch beim antizyklischen Reifenkauf – Sommerreifen im Winter – lässt sich gegebenenfalls Geld sparen. Autofahrer sollten von gebrauchten Reifen aus Sicherheitsgründen die Finger lassen, da Schäden nur schwer zu erkennen sind.

Reifenwechsel: So funktioniert's

Die kurze Anleitung des ADAC erklärt Schritt für Schritt die Reifenmontage:

  • Handbremse anziehen und ersten Gang einlegen, bei Automatik den Hebel in Stellung "P" bringen
  • Radkappe abziehen. Radmuttern oder -bolzen zunächst
    etwa eine Viertelumdrehung lösen
  • Wagenheber nach Anweisung der Bedienungsanleitung an der korrekten Stelle des Unterbodens ansetzen. Fahrzeug bis zur Montagehöhe anheben
  • Radmuttern abschrauben, Rad abnehmen und unter das Fahrzeug legen, da manche Leichtmetallräder auf den Zentrierungen der Stahlnaben haften bleiben
  • Der Reifen, der in der Vorsaison auf der Vorderachse angebracht war, auf der Hinterachse montieren und umgekehrt. Gegebenenfalls auf die vorgeschriebene Laufrichtung achten.
  • Vor dem Aufstecken des neuen Rades die Radauflageflächen reinigen und Bremsscheiben sowie Bremsbeläge kontrollieren
  • Neues Rad aufsetzen und alle Radmuttern mit dem Radkreuz handfest anschrauben und das abgenommene Rad unter dem Fahrzeug hervorholen
  • Auto herunterlassen, bis der Reifen gerade am Boden aufsteht.
  • Radmuttern über Kreuz mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anziehen. Hierfür wird Drehmomentschlüssel benötigt
  • Die abmontierten Reifen auf der Lauffläche kennzeichnen, zum Beispiel mit Wachskreide. Die Reifen mit der größeren Profiltiefe gehören immer auf die Hinterachse und sollten achsweise alle 8000 bis 10.000 Kilometer getauscht werden

Direkt nach der Reifenmontag sollte der Reifendruck überprüft werden. Zudem empfiehlt der ADAC spätestens nach 50 Kilometern die Schrauben zu überprüfen.

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BesserWissen30.09.2022
 
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