Bayreuth
21.11.2025 - 12:52 Uhr

Callcenter für Schockanrufe in der Slowakei zerschlagen

Ein deutsch-slowakisches Ermittlerteam hat ein Callcenter für Schockanrufe in Poprad ausgehoben. Acht Verdächtige wurden festgenommen.

Ein deutsch-slowakisches Ermittlerteam hat ein Callcenter für Schockanrufe in Poprad ausgehoben. Bild: Bernd Weißbrod/dpa
Ein deutsch-slowakisches Ermittlerteam hat ein Callcenter für Schockanrufe in Poprad ausgehoben.

Einen deutsch-slowakischen Ermittlungserfolg vermelden das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Bayreuth: Im slowakischen Poprad sprengten die Behörden am Freitag, 14. November, ein Callcenter für Schockanrufe. Bei einem engen polizeilichen Informationsaustausch zwischen deutschen und slowakischen Polizeibehörden meldeten slowakische Ermittler der Polizei in Bratislava Verdachtsmomente, die auf ein „Callcenter“ in Poprad hindeuteten. In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Bayreuth wurden laut Pressemitteilung die Täter überwacht: Sie seien zu diesem Zeitpunkt aktiv telefonisch auf Opfersuche in Deutschland gewesen. Die Anrufe hätten live dokumentiert werden können – teilweise im Sekundentakt. An drei aufeinanderfolgenden Nachmittagen sei es gelungen, etwa 1000 Anrufe ins deutsche Festnetz festzustellen und mehrere Betrugstaten und Geldübergaben zu verhindern. Die Polizei warnte in verschiedenen Bundesländern betroffene Bürgerinnen und Bürger.

Die Kriminalbeamten dokumentierten die Betrugstaten in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Hamburg. Die Datenlage führte die slowakische Polizei zu einem Apartment in der Stadt Poprad. Weil am 14. November erneut aktive Rufnummern der Betrüger in den Fokus gerieten, erfolgten die Durchsuchungsmaßnahmen. "Während deutsche Ermittler die Schockanrufe überwachten, bereiteten Einsatzkräfte in der Slowakei den Zugriff vor und stürmten die identifizierte Wohnung", heißt es in der Pressemitteilung.

Dabei trafen die Einsatzkräfte auf acht tatverdächtige Erwachsene und vier Kinder. Mehrere der mutmaßlichen Täter hätten versucht, Beweismittel zu vernichten, die Beamten stellten dennoch Beweismaterial sicher. Gegen drei deutsche und fünf polnische Staatsangehörige im Alter von 24 bis 51 Jahren wurde Haftbefehl erlassen. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen, die gesicherten Beweismittel müssen nun ausgewertet werden.

Bürgerinnen und Bürger werden weiterhin aufgerufen, bei Verdachtsmomenten sofort die Polizei zu informieren und keinerlei Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte zu übergeben. Bei Schockanrufen sollte man die betroffene Person über eine bekannte Nummer zurückrufen und sich nicht unter Druck setzen lassen.

Diese Meldung basiert auf einer gemeinsamen Presseerklärung des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Staatsanwaltschaft Bayreuth.

 
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