Nicht weit kamen am Donnerstag zwei Tatverdächtige eines Enkeltrickbetruges. Die beiden Männer im Alter von 17 und 19 Jahren hatten in Bayreuth eine 73-Jährige um mehrere tausend Euro betrogen und waren auf der Flucht, als sie die Polizei am Bahnhof Pegnitz festnahm. Dies teilt das Polizeipräsidium Oberfranken am Samstag mit. Die Kripo konnte den beiden Männern noch einen weiteren Betrugsfall aus dem Landkreis Bayreuth zuordnen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth befinden sie sich seit Freitag in Untersuchungshaft.
Angebliche Verwandte benötigte dringend Bargeld
"Die Masche der Enkeltrickbetrüger gleicht sich in fast allen Fällen", so die Polizei. Es begann mit einem Anruf. Ein naher Verwandter benötige möglichst schnell einen hohen Geldbetrag, um etwa einen Immobilienkauf abzuschließen, sollen die mutmaßlichen Täter am Telefon erzählt haben. Die Abholung des Geldes erfolgte dann durch einen angeblichen Anwalt, Notar oder Mitarbeiter.
Auch die 73-Jährige aus Bayreuth ließ sich am Donnerstag dazu hinreißen, einem jungen Mann 16.000 Euro zu übergeben. Kurze Zeit später überkamen sie aber starke Zweifel und sie informierte die Polizei. Diese leitete sofort eine Fahndung ein, an der sich mehrere Polizeidienststellen sowie die Bundespolizei beteiligten.
Es meldete sich ein aufmerksamer Taxifahrer. Er habe den Geldabholer an diesem Vormittag befördert und sich anhand der Personenbeschreibung an ihn erinnert, heißt es im Polizeibericht. Die Angaben des Taxifahrers lieferten wertvolle Hinweise. Schließlich gelang es Beamten der Polizeiinspektion Pegnitz, die beiden Tatverdächtigen in einem aus Bayreuth kommenden Zug am Bahnhof Pegnitz festzunehmen. Wie sich herausstellte, führten sie eine weitaus höhere Bargeldsumme mit sich, als sie bei der 73-jährigen Bayreutherin erbeutet hatten.
In einem weiteren Fall hatte eine Seniorin aus dem nördlichen Landkreis Bayreuth am Mittwoch ebenfalls einen fünfstelligen Eurobetrag an die beiden Männer herausgegeben.
Die Staatsanwaltschat Bayreuth erließ am Freitag Haftbefehl gegen den 17- und den 19-Jährigen. Sie befinden sich mittlerweile in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten.
Kriminalpolizei sucht weitere Opfer
Die Menge an Bargeld, die sich bei den Tatverdächtigen aus Bayreuth befand, deutet laut Polizei darauf hin, dass es sich dabei um die Beute aus mindestens einem weiteren derartigen Delikt handelt, das die Opfer möglicherweise noch nicht als solches erkannt und angezeigt haben. Die Kriminalpolizei Bayreuth sucht deshalb auch nach Zeugen und möglichen weiteren Opfern.
Personen, die seit Anfang Dezember derartige Anrufe erhielten und daraufhin Bargeldsummen im vier- bis fünfstelligen Bereich an vermeintliche Verwandte übergeben haben, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Bayreuth, Telefonnummer 0921/506-0, zu melden.













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