München
24.08.2022 - 11:33 Uhr

BR-Reporter bei Pressekonferenz angegriffen

Ein Mann hat einen BR-Reporter am Rande einer Pressekonferenz zu Corona-Auffrischungsimpfungen in München angegriffen.

In München ist ein Reporter des Bayerischen Rundfunks angegriffen worden. Symbolbild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
In München ist ein Reporter des Bayerischen Rundfunks angegriffen worden.

Ein Reporter des Bayerischen Rundfunks (BR) ist am Rande einer Pressekonferenz in München von einem Mann angegriffen worden. Der Reporter habe Anzeige wegen Körperverletzung erstattet, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Der Vorfall habe sich am Dienstag bei einer Pressekonferenz von Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) zu einer Kampagne für Corona-Auffrischimpfungen ereignet. Details wollten die Ermittler im Laufe des Mittwochs bekanntgeben.

Nach BR-Angaben hatte der Mann den Reporter am Dienstag mit mehreren Faustschlägen auf den Kopf attackiert. Nachdem Mitarbeiter eines Sicherheitsdiensts den Mann zurückgedrängt hatten, habe der Angreifer dem Reporter auf dem Weg zum Auto aufgelauert und ihn erneut mit Faustschlägen angegriffen.

BR-Intendantin Katja Wildermuth verurteilte den Angriff am Mittwoch. "Jeder Angriff auf Journalisten ist auch ein Angriff auf die Pressefreiheit." BR-Chefredakteur Christian Nitsche sprach vom bislang schwersten Angriff auf einen BR-Kollegen. Reporter seien während der Corona-Pandemie auf Demonstrationen zwar immer wieder verbal angegangen worden. "Die jetzige gewalttätige Attacke sprengt diese Dimension", sagte Nitsche.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat die Attacke scharf verurteilt. Er betonte am Mittwoch in München: „Die genauen Hintergründe müssen jetzt rasch aufgeklärt werden. Klar ist: Jeder gewalttätige Angriff auf Journalistinnen und Journalisten ist auch ein Angriff auf die Pressefreiheit und die Demokratie. Die Medien müssen ohne Angst vor Einschüchterung frei berichten können.“

Der Minister rief zugleich dazu auf, in der Debatte um das geeignete Vorgehen gegen die Corona-Pandemie auf Beleidigungen und Verunglimpfungen zu verzichten. Holetschek fügte hinzu: „Diskussionen über den richtigen Weg sind wichtig. Aber wer zum Beispiel im Internet Hass schürt, trägt Mitverantwortung für Gewalttaten.“

 
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