Großeinsatz nach Überfall auf Geldtransporter in Cham

Cham in der Oberpfalz
17.04.2023 - 15:43 Uhr

Die Polizei fahndet in Cham nach zwei geflüchteten Personen. Sie sollen einen Werttransporter überfallen haben. Laut Polizei gibt es Ungereimtheiten. Die Uhrzeit des Überfalls machte die Beamten stutzig.

Von Dominik Altmann

Ein Hubschrauber kreiste am Montagmorgen über dem Chamer Süden. Suchhunde schnüffelten über den Parkplatz der Kaufland-Filiale und in einem Werttransporter, der überfallen worden ist. Unbekannte haben daraus einen hohen sechsstelligen Geldbetrag ergaunert, vielleicht sogar einen siebenstelligen. An der Sache gibt es noch Unstimmigkeiten, sagte Claus Feldmeier, Sprecher der Polizei.

Notruf mit Verzögerung

Die Uhrzeit des Überfalls machte die Beamten stutzig. Die Tatsache, dass er ausgerechnet am Montag nach dem verkaufsoffenen Sonntag stattgefunden hat. Und dann ist da noch die halbe Stunde zwischen dem Überfall und der Meldung durch die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes. Um 9.30 Uhr sollen zwei Unbekannte den Bediensteten eines Regensburger Sicherheitsunternehmens bedroht haben. Um 10 Uhr wählten sie den Notruf.

Einer der Mitarbeiter habe sich im Kaufland befunden, der zweite wohl am Fahrzeug. Ihn sollen zwei Männer mit vorgehaltener Waffe bedroht haben. Darum öffnete er den Tätern ein Wertfach. Die machten sich anschließend zu Fuß aus dem Staub.

Gut 30 Minuten vergingen, ehe die Maschinerie in Gang kam, dann aber groß. Mehrere Polizeiautos aus dem ganzen Landkreis kamen. Ein Rettungswagen fuhr an, in dem einer der Sicherheitsdienstmitarbeiter behandelt wurde. „Maximal Schock“, sagte Feldmeier, keine Verletzungen am Körper. Für den Rettungsdienst gab es darüber hinaus nichts zu tun. Umso mehr Arbeit gab und wird es wohl für die Polizei geben.

Polizei sucht Zeugen

Neben Streifenbeamten fuhren Kripo und Spurensicherung den Tatort an. Die Männer in weißem Overall sicherten Spuren am Werttransporter. Mantrail-Hunde schnüffelten im Wagen nach Duftmarken der Täter. Schließlich stellten sie den Geldtransporter sicher.

Wohin die Täter sind? Das haben die Beamten bis zum frühen Nachmittag des Montags nicht gewusst. Sie seien jedenfalls zu Fuß Richtung Rodinger Straße weg – und dann? Das wussten die Polizisten nicht. Immerhin verging zwischen Überfall und Meldung eine halbe Stunde, da brachte auch der kreisende Heli nichts mehr. Für die Ordnungshüter war's schwierig, hier etwas Konkretes herauszufinden. Auch die Täterbeschreibung war dürftig. In einer Erstmeldung hieß es: „Die unbekannten Personen seien dunkel gekleidet gewesen.“ Vermutlich schob der Pressesprecher dann nach, trugen sie Hoodies, also Kapuzenpullis. Umso wichtiger ist den Beamten der Zeugenaufruf. Wer zwischen 9.30 und 10 Uhr etwas gesehen hat, der solle sich bei der Kriminalpolizei melden.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.