Ab heute gilt die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Das bürokratische Wort-Ungetüm vergoldet dem IT-Gewerbe das bereits boomende Geschäft, weckt Vorfreude bei Anwälten von Abmahnvereinen, schreckt Vereine, Mittelständler oder PR-Büros auf. Es wäre jedoch zu vordergründig, die 99 Artikel auf den annähernd 150 Seiten zum Schutz der Persönlichkeitsrechte im Internet allein auf diese Ärgerlichkeiten zu verkürzen. Denn endlich greifen mit der DSGVO europäische Normen bei der globalen Digitalisierung.
Mit den einheitlichen Standards für alle EU-Länder emanzipiert sich Europa von den in dieser Branche scheinbar übermächtigen USA mit ihren weltweiten Daten-Kraken wie Facebook, Amazon oder Google. Angesichts der fortschreitenden zügellosen Daten-Monetarisierung und Manipulations-Attacken war eine kontinentale Regelung längst überfällig. Das riesige Interesse an dieser "EU-Gebrauchsanweisung" - von führenden Industrienationen wie Japan bis hin zu zahlreichen Schwellenländern - weckt die Hoffnung auf den baldigen Einstieg in weltumspannende, digitale Werte-Basics.
Wer in welcher Branche auch immer die internationalen Standards setzt, führt entscheidend die Regie. Es liegt jetzt an der konsequenten Umsetzung des EU-Regelwerks in - sagen wir mal - "nationale Konventionen". Kleinunternehmer oder Vereinsvorstände wären hier gewiss die falschen Adressaten.
24.05.2018 - 18:35 Uhr
Mit dem Daten-Regelwerk DSGVO emanzipiert sich Europa endlich von USA
Kommentar von Clemens Fütterer
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