Wenn Donald Trump da mal nicht ein Eigentor mit Ansage geschossen hat. Dank seiner neuen Strafzölle werden Stahl und Aluminium aus der EU, Mexiko oder Kanada in den USA jetzt schmerzhaft teurer. Die darbenden amerikanischen Stahlproduzenten, so das Kalkül der US-Regierung, sollen in die Bresche springen und die weiterverarbeitende Industrie - vom Autobauer bis zum Hersteller von Haushaltsgeräten - mit Nachschub versorgen. Bleibt die Frage: Sind sie darauf überhaupt vorbereitet?
Das darf man bezweifeln.
Es könnte also dauern, bis die US-Wirtschaft die Früchte dieser Entscheidung ernten kann - falls überhaupt. Trumps Wähler aber wollen schnelle Erfolge, wollen neue Jobs und mehr Wohlstand. Der knallharte "Dealmaker" im Weißen Haus hat ihnen stets vorgegaukelt, dass seine radikalen Entscheidungen zu raschen Ergebnissen führen. Jetzt könnte sich das als Bumerang herausstellen.
Auch die EU hat sich im Handelskonflikt bisher nicht mit Ruhm bekleckert. Auf die trotzige Revanche-Liste kommen Motorräder, Erdnussbutter und Whiskey, was auf der anderen Seite des Atlantik kaum für Schweißausbrüche sorgen wird. Ein solches Pingpong-Spiel aus Maßnahmen und Vergeltungen kann niemand gewinnen.
Bis ein wirklich wirksames Druckmittel gegen Washington gefunden ist, sollte Brüssel also besser die Füße stillhalten.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.