Deutschland und die Welt
18.08.2024 - 15:25 Uhr

Kolumne über Böhmen: Widerstand gegen Abholzung im Erzgebirge

In der Kolumne "Notizen aus Böhmen" schreibt Autorin Magdalena Becher über ihre Beobachtungen aus Böhmen. Dieses Mal geht es um gefährliche Kräuter, schlechte Straßen und Widerstand gegen eine geplante Abholzung im Erzgebirge.

Die Forstverwaltung Tschechische Wälder plant einen großen Kahlschlag im Erzgebirge, gegen den Umweltaktivisten eine Petition organisiert haben. Symbolbild: Jens Büttner/dpa
Die Forstverwaltung Tschechische Wälder plant einen großen Kahlschlag im Erzgebirge, gegen den Umweltaktivisten eine Petition organisiert haben.

Greiskräuter überwuchern die Region Tachov

Wie das Tachauer Tagblatt berichtet, machen in diesem Jahr Greiskräuter den Landwirten in der Region Tachov zu schaffen. Die Pflanzen können für Pferde tödlich sein und auch dem Menschen Beschwerden verursachen. Auf Wiesen, Weiden, Straßengräben und vernachlässigten städtischen Rasenflächen ist die Pflanze mit den gelben Blüten in diesem Jahr in noch nie dagewesener Zahl zu finden. Aufgrund ihres Giftgehalts stellt sie eine tödliche Gefahr für Pferde auf Weiden und in geringerem Maße auch für Rinder, Schafe und Ziegen dar. Die Tierärztin Helga Koudelková bestätigt, dass es in diesem Jahr mehr Vergiftungen von Pferden durch giftige Pflanzen gibt als in den Vorjahren.

Schlechte Bewertungen für Straßen in Tschechien

Die Tageszeitung Deník führt in regelmäßigen Abständen Leserbefragungen zur Wahrnehmung der Lebensqualität durch. Unter dem Stichwort "Wie lebt es sich in unserem Bezirk 2024" konnten die Leser bis Anfang August unter anderem ihre Meinung zum Zustand der Straßen in ihrem Bezirk abgeben. Diesen bewertete jeder dritte Leser mit unzureichend bis miserabel. Abgestimmt haben mehrere tausend Menschen. Nur etwa ein Drittel der Befragten empfindet den Zustand der Straßen als angemessen, drei Prozent bezeichnen ihn als sehr gut. Verärgert sind viele Leser auch über die Wartezeiten in den Krankenhäusern und das Verhalten der Ärzte.

Ehrenbürger von Karlsbad muss das Land verlassen

Wie das Karlsbader Tagblatt berichtet, wurde Nikolai Liseňuk, Geistlicher an der russisch-orthodoxen Peter-und-Paul-Kirche und Ehrenbürger von Karlsbad, zur unerwünschten Person erklärt. Ihm wurde seine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung entzogen, Liseňuk muss nun das Land innerhalb von drei Monaten verlassen. Laut Gerichten hat er mit Unterstützung der russischen Behörden eine Einflussstruktur geschaffen, um separatistische Tendenzen in den Ländern der Europäischen Union zu unterstützen. Das tschechische Außenministerium ließ mitteilen, dass es die Russisch-Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats nicht für eine Kirche und ihre Vertreter nicht für Geistliche halte, sondern für einen Teil des Repressionsapparats des Kremls, der an den Einflussoperationen Russlands beteiligt ist.

Widerstand gegen Abholzung im Erzgebirge

Wie das Karlsbader Tagblatt berichtet, plant die Forstverwaltung Tschechische Wälder einen großen Kahlschlag im Erzgebirge, gegen den Umweltaktivisten eine Petition organisiert haben. Nach Angaben der Initiatoren wollen die tschechischen Wälder in diesem Gebiet über 15 000 Bäume fällen, 1800 Buchen und Eichen sollen über 130 Jahre alt sein. Nach Angaben der Forstverwaltung sind die Zahlen viel niedriger und es handelt sich um eine genehmigte Waldsanierung. Die Behauptungen der Aktivisten halten sie für übertrieben.

 
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