Ich bin zwar noch jung genug, um Mitglied dieses O-Ton-Kolumnen-Teams zu sein. Doch ich werde älter. Das merke ich an vielen Kleinigkeiten in den verschiedensten Situationen des Alltags. Zuletzt als ich mir neue Hallenfußballschuhe kaufen wollte - um am Training der Alten Herren (wo denn auch sonst?) teilzunehmen.
Früher ging ich in Sportgeschäfte, um mir Sportklamotten, Sportschuhe oder vielleicht noch Badekleidung zu kaufen. So weit, so logisch. Doch vor ein paar Tagen war etwas anders. Ich hatte das Gefühl, in einem ganz normalen Kleidungsgeschäft zu sein. Ich wollte shoppen - so richtig. Ich wurde magisch angezogen, von Kleidung, die richtig gut mit Wetterlagen umgehen kann. Vor allem der Gang mit den Funktionsjacken hat es mir angetan.
Zugegeben, das mit den Funktionsjacken merke ich schon länger. Wenn ein Kumpel mal wieder eine neue von ihnen an hat, denke ich mir nicht: "Oh, das ist ja eine hübsche Jacke, ein tolles Kleidungsstück, das sich perfekt abgestimmt in seinen sonstigen Kleidungsstil integriert." Nö. Ich denke mir: "Der Glückliche, er hat einfach die perfekte Jacke gefunden. Schick genug, um sie ins Büro (in meinem Fall Redaktion) anzuziehen, doch auch so robust, dass sie einem bei einer Andenüberquerung in Patagonien hilft." So will ich sein. Gut gekleidet, doch auch geschützt vor Wind, Wetter und Kälte.
Irgendwie ist es schon lustig, wie sich das alles ändert. Wenn mir jemand vor zehn Jahren gesagt hätte, dass das Angebot von Sportgeschäften mir mal theoretisch ausreichen würde, um meinen gesamten Bedarf an Kleidungsstücken abzudecken, den hätte ich ausgelacht. Doch nun muss ich es einsehen: Früher habe ich mich vor allem für den trinkbaren Jack an den Bars der Kirchweihen der nördlichen Oberpfalz interessiert. Nun ist aber der Jack, der funktionale Jacken herstellt, mein neuer bester Freund. Ist vielleicht auch gesünder.
Naja, jetzt ist es auf jeden Fall raus: Ich mag Jacken, die funktionieren. Ich persönlich hoffe nur, dass meine jungen Kolleginnen und Kollegen, mich hier weiterschreiben lassen, in der O-Ton-Kolumne. Denn ich habe noch so viel zu erzählen aus meinem immer älter werdendem Leben. Ich habe da schon viele Ideen: Gelenkschmerzen, Baumärkte, Kochkurse ...
OTon
Wir sind junge Mitarbeiter der Oberpfalz-Medien. In unserer Kolumne „OTon“ schreiben wir einmal in der Woche über das, was uns im Alltag begegnet – was wir gut finden, aber auch, was uns ärgert. Dabei geht es weniger um fundierte Fakten, wie wir sie tagtäglich für unsere Leser aufbereiten, sondern um unsere ganz persönlichen Geschichten, Erlebnisse und Meinungen. Wir wollen zeigen, dass nicht nur in Hamburg, Berlin oder München Dinge passieren, die uns junge Menschen bewegen.
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