Nach furchtbaren Ereignissen wie dem am Bahnhof in Frankfurt fehlt es immer wieder vor allem an einem: an Besonnenheit. Vertreter der AfD wie die Fraktionschefin Alice Weidel instrumentalisieren den Tod des Kindes durch die Hand eines in der Schweiz lebenden Eritreers in erwartbarer Weise, um gegen Migranten Stimmung zu machen. Als ob Hautfarbe oder Herkunft des Täters nach so einem Drama das Wichtigste wären.
Aber auch Politiker anderer Färbung belassen es nicht bei Beileidsbekundungen. Philipp Amthor (CDU) und Stephan Thomae (FDP) wollen über eine Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen an deutschen Bahnhöfen diskutieren, Martin Burkert (SPD) fordert mehr Bundespolizisten an den Bahnsteigen. Die Realität sieht allerdings so aus: Keine hermetische Abriegelung der Landesgrenzen und keine Verdoppelung von Sicherheitskräften und Aufsichtspersonal kann einen Horror wie den von Gleis 7 am Frankfurter Bahnhof verhindern. Höchstens geistesgegenwärtige Reisende hätten eine Chance, in einer solchen Situation Leben zu retten.
Reden kann man über technische Vorkehrungen, die die Sicherheit am Gleis erhöhen. Zusätzliche Bahnsteigtüren etwa sorgen bereits an vielen U-Bahnhöfen dafür, dass sich Passagiere erst dann dem Zug nähern können, wenn er steht. Ein milliardenteures Projekt wäre das, zudem würden wohl erst mal nur stark frequentierte Großbahnhöfe nachgerüstet. Die auf dem Land sind derweil oft nicht einmal barrierefrei.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.