Der SPD-Kreisverband hat bei einer Zusammenkunft im Erbendorfer Schützenhaus die Weichen für die nächsten zwei Jahre gestellt: Für die Erbendorferin Brigitte Scharf, die bei der Neuwahl am 18. Juni nicht mehr kandidieren will, ist ein Nachfolger gefunden. Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Uli Roth aus Krummennaab, will sich zur Wahl stellen. Als Stellvertreter werden demnach Brigitte Scharf, Karl-Georg Haubelt (Wiesau) und Jutta Deiml (Kemnath) antreten.
Bei der Kreisvorstandssitzung am Samstag stellte Scharf nach einer Pressemitteilung der SPD das neue Team vor, das die Geschicke leiten soll. Die Sozialdemokraten bezeichnen die Mannschaft als "schlagkräftige Truppe". Die Kreisversammlung soll am Samstag, 18. Juni, stattfinden. Veranstaltungsort ist vermutlich Pechbrunn.
Scharf will als Bezirksrätin weitermachen
"Erste Überlegungen stellte man auch schon im Hinblick auf eventuelle Kandidaten für die Bezirks- und Landtagswahl im kommenden Jahr an", informiert der Kreisverband. Hier seien aber noch Vorgespräche erforderlich. Lediglich die erneute Kandidatur der amtierenden Bezirksrätin Brigitte Scharf sei schon in trockenen Tüchern.
Scharf freute sich sehr, dass man in die Kreiskonferenz "mit einer kompletten und attraktiven Vorschlagsliste" gehen könne. "Das ist eine gute Mischung aus Jung und Alt, Männlein und Weiblein." Ein wichtiger Punkt bei dieser Versammlung werde auch eine besondere Ehrung sein. So will man nach fast 30-jähriger Pause wieder drei verdiente Sozialdemokraten aus dem Landkreis zu Ehrenmitgliedern ernennen.
In ihrem Bericht kritisierte Scharf die sonntäglichen "Erbendorfer Spaziergänge" der Coronamaßnahmengegner als unverständlich. "Corona kann nur durch eine möglichst hohe Impfquote in Schach gehalten werden. Wer das nicht kapiert und gegen Maßnahmen demonstriert, die schon nicht mehr gelten, dem ist nicht zu helfen." An die Ortsvereine appellierte sie, sofern nicht schon geschehen, die Delegierten für die Kreiskonferenz rechtzeitig zu wählen. Da die Ortsvereine erst ab 14. Mai die Delegierten für die Stimmkreiskonferenz (24. September) zur Land- und Bezirkstagswahl bestimmen könnten, biete sich an, über die Kreisdelegierten gleich zusammen mit diesen abzustimmen.
Uli Roth streifte die Kreispolitik. Nach Mitteilung der Partei freute er sich über die gute Haushaltssituation des Landkreises. "Das ist aber im Prinzip allein der Firma Siemens in Kemnath zu verdanken." Erleichtert seien die Fraktionen von SPD, Grünen und Freien Wählern, dass die zunächst von Landrat Roland Grillmmeier (CSU) im Alleingang geplante "Totalverhinderung" von Windkraftanlagen im Landkreis vorerst auf Eis gelegt worden sei. "Glücklicherweise hat hier ja - leider nur durch einen schrecklichen Krieg - ein Umdenken auch der CSU eingesetzt."
Roth befürchtet bei Realschule Mehrkosten
Brigitte Scharf erklärte nach Auskunft der SPD zu den geplanten Windrädern auf dem Hessenreuther Berg: "Wenn man den gigantischen Einschnitt des Straßenneubaus dort sieht, scheint mir der Bau von Windrädern dort als viel geringeres Übel." Weitere Themen von Roths Bericht waren der Neubau der Realschule in Kemnath ("Das wird ganz sicher viel teurer als die jetzt veranschlagten knapp 70 Millionen Euro") und die Situation der Kliniken Nordoberpfalz AG ("Leider hört man davon im Kreistag fast nichts"). Zu den "Spaziergängen" in Erbendorf hatte Roth auch eine Meinung: "Hier vermisse ich den wirklichen Willen von Stadt und Landkreis, diesen Quatsch zu beenden."
"Wenn man den gigantischen Einschnitt des Straßenneubaus dort sieht, scheint mir der Bau von Windrädern dort als viel geringeres Übel."
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