Großeinsatz in Helmbrechts im Landkreis Hof am Montagmorgen. Beschäftigte einer Firma im Fliederweg stellten gegen 10 Uhr einen stechenden Geruch in einer Lagerhalle fest. Wie die Polizei Münchberg mitteilt, stammte dieser aus Behältern, in denen Kunststoffteile gelagert waren. Eine Messung ergab schließlich eine erhöhte Konzentration von Formaldehyd in der Luft.
Es stellte sich heraus, dass das Unternehmen weitere Paletten mit denselben Teilen auf dem Firmengelände verteilt lagerte. Der gesamte Produktionskomplex wurde daraufhin geräumt. Rund 80 Mitarbeiter mussten ihren Arbeitsplatz verlassen. Feuerwehr, Rettungsdienst, THW und Polizei koordinierte die Evakuierung. Die Straßen rund um das Fabrikgebäude waren gesperrt.
Die Feuerwehr rückte Spezialanzügen an, um eine genaue Messung der Formaldehydkonzentration durchzuführen. Nach Verschließen der Behälter im Lager war, auch hier die Konzentration des Gases im Normbereich. Zur fachgerechten Entsorgung beauftragte die Firma ein Spezialunternehmen.
Derzeit dauern die Messungen im Firmengebäude noch an. Sobald die Paletten gesichert sind und keine erhöhte Konzentration von Formaldehyd mehr festzustellen ist, kann der Bereich wieder betreten werden.
Sicherheitshalber überprüften Polizei und Feuerwehr parallel die Hauptstelle der Firma in Helmbrechts und einen Recycling-Betrieb im Bereich Wunsiedel nach möglichen weiteren Gefahrenbereichen. Dort war kein Austritt von Formaldehyd festzustellen.
Der Rettungsdienst untersuchte fünf Personen, die in direktem Kontakt mit den Teilen kamen und über Kopfschmerzen sowie Übelkeit klagten.
Der entstandene Schaden dürfte sich im sechsstelligen Bereich bewegen.
Nach ersten Erkenntnissen entstand die Ausgasung durch eine fälschliche Verschmelzung von zwei Kunststoffarten, die bei Erhitzung die Freisetzung von Formaldehyd verursachen.
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