Grafenwöhr
22.10.2019 - 16:41 Uhr

Elvis-Presley-Spezialist Claus-Kurt Ilge zu Besuch in Grafenwöhr

Claus-Kurt Ilge kam Elvis Presley so nah, wie nur wenige Fans. Im Kultur- und Militärmuseum Grafenwöhr schilderte er nun, wie es ihm gelang, als damals 16-jähriger Schüler an ihn heranzukommen.

Ein Mann aus Hessen, der durch seine enge Bekanntschaft zu Elvis Presley ein bis heute weltweit gefragter Gesprächspartner des King of Rock ’n’ Roll ist: Claus-Kurt Ilge ((77) traf den Sänger regelmäßig, als Presley in der US-Armee diente. Dabei bekam er sagenhafte 304 Autogramme. Einige davon hatte er in Grafenwöhr dabei, als Ilge erstmals die Stadt besuchte. Bild: Wolfgang Houschka
Ein Mann aus Hessen, der durch seine enge Bekanntschaft zu Elvis Presley ein bis heute weltweit gefragter Gesprächspartner des King of Rock ’n’ Roll ist: Claus-Kurt Ilge ((77) traf den Sänger regelmäßig, als Presley in der US-Armee diente. Dabei bekam er sagenhafte 304 Autogramme. Einige davon hatte er in Grafenwöhr dabei, als Ilge erstmals die Stadt besuchte.

Claus-Kurt Ilge sitzt im Kultur- und Militärmuseum vor einem Monitor, auf dem Bilder von Elvis Presley gezeigt werden. Von damals, als der seinerzeit bekannteste Mensch auf dem Erdball zu Manöveraufenthalten in die Stadt kam. Ilge war vorher nie in Grafenwöhr. Doch er schildert, wie es ihm gelang, als damals 16-jähriger Schüler an ihn heranzukommen.

Villa in Bad Nauheim

Von 1958 bis 1960 war Elvis Presley im hessischen Friedberg als US-Soldat stationiert. "Wenn irgendwo in Europa ein Teenager als verschollen galt, hat man ihn dort gesucht und meist auch gefunden", erzählt er seinen Zuhörern. Claus-Kurt Ilge stammt aus Friedberg und radelte ins benachbarte Bad Nauheim, wo der bereits damals durch Songs wie "Treat Me Nice", "Lover Doll" und "Jailhouse Rock" auf dem ganzen Globus bekannt gewordene Star eine Villa an der Goethestraße gemietet hatte.

Ilge pirschte sich heran. Bald kannten sie sich, gab es gemeinsame Fotos. "My friend", sagte Elvis. Doch von einer Freundschaft mag der heute 77-Jährige nicht ausgehen. "Gute Bekannte", beschreibt er seine Beziehung zu dem Mann, der nach dem Armeedienst in der Friedberger Kaserne täglich vor sein Haus in Bad Nauheim tat und den wartenden Fans Autogramme gab.

Claus-Kurt Ilge besitzt 304 solcher Unterschriften. Nie hat er eine davon verkauft. Der dafür zu erlösende Betrag könnte rein gefühlsmäßig zum Erwerb mehrerer Immobilien führen. Der Elvis-Fan aus Friedberg bekam Privilegien. Er durfte mit seinem Idol in dessen Wagen fahren und er war der Erste, der ihm am Morgen des 8. Januar 1960 zum 25. Geburtstag gratulierte. Nach einem solchen Handschlag mit dem King sehnten sich Millionen von Anhängern.

Plattenspieler und Tonband

Nach dem Glückwunsch saß der seinerzeit 16-Jährige im Auto Presleys und erhielt eine Privatdarbietung. Auf dem Truppensender AFN wurde "One Night" gespielt und der King doubelte sich selbst. "Dann", berichtet Claus-Kurt Ilge, "hat er angehalten, weil ich aussteigen musste". Doch die Tür ließ sich nicht aufmachen. "Da hat er sie mir geöffnet", erinnert sich Ilge. Mit der Ergänzung: "Wem ist das sonst noch passiert?" Als Elvis Presley im Frühjahr 1960 in die Staaten zurückkehrte, rief er Ilge in sein Haus. Dort bekam der Schüler den Plattenspieler und das Tonbandgerät des Megastars. Zur Erinnerung an eine Beziehung, bei der Claus-Kurt Ilge den Sänger darüber informiert hatte, was die deutsche Presse so über ihn schrieb. Zurück blieb auch eine Lederjacke, auf der sich Elvis mit seinem Autogramm verewigt hatte. "Meine Mutter war sauer und hat versucht, dass mit einem rauen Schwamm wegzukriegen". Es gelang ihr nicht ganz. Das Kleidungsstück hängt heute in einem Museum.

Wer erhält die wohl spektakulärste Hinterlassenschaft von Elvis in Deutschland? Die Erbin steht bereits fest: Es wird Ilges Enkelin Lisa sein. Sie ist Presley-Fan wie der Opa. Als es um Songs des King in einer TV-Sendung ging, hat sie Howard Carpendale geschlagen.

 
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