Dänische Arbeiter rammten am Montag bei Padborg, etwa 200 Meter von der deutschen Seite entfernt, erste Pfosten in den Boden. An ihnen wurden stabile, 1,50 Meter hohe Stahlmatten-Zaunelemente befestigt. Da Wildschweine gut graben können, reiche der Zaun zusätzlich einen halben Meter tief ins Erdreich, sagte der Leiter der dänischen Naturverwaltung, Bent Rasmussen, an der Baustelle. Die Höhe von 1,50 Metern sei von Experten als hoch genug angesehen worden, damit Wildschweine den Zaun in der Regel nicht überspringen.
"Das ist reiner Aktionismus, ein Placebo", sagt hingegen Alexander Flierl, Regierungsbezirksvorsitzender des Bayerischen Jagdverbands, auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. "Ein solcher Zaun, auf einer Länge von rund 400 Grenzkilometern ohnehin technisch schwer darstellbar, trägt nichts zur Seuchenprävention bei." Flierl sitzt für die CSU im Landtag, unter anderem im Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz. "Als Jäger sind wir an der Seite der Landwirte in Bayern und tragen durch die verschärfte Bejagung des Schwarzwildes zur Vorbeugung bei." Flierl zeigt sich sicher, dass die angeordneten Präventionsmaßnahmen in Bayern derzeit ausreichend sind, vor allem die Aufklärung von Bevölkerung und ausländischen Lastwagenfahrern, die die Seuche einschleppen könnten. "Trotzdem kommen diese Maßnahmen regelmäßig auf den Prüfstand."
Ein Sprecher des bayerischen Umweltministeriums sieht das auf Nachfrage ähnlich: "Ein Grenzzaun zu Tschechien als mögliche Präventionsmaßnahme wird fachlich nicht als sinnvoll erachtet. Zum einen kann ein solcher Grenzzaun schon wegen der Gesamtstrecke nie lückenlos aufgestellt werden. Zum anderen kann sich das Virus nicht allein durch einen Wildwechsel ausbreiten, sondern ebenso durch den Menschen, beispielsweise beim Transport, durch Reisen und über Lebensmittel aus den betroffenen Gebieten." Man nehme die aktuelle Situation sehr ernst, die Afrikanische Schweinepest sei für Bayern und Deutschland weiterhin ein hochaktuelles Thema. "Intensive Präventionsmaßnahmen sollen verhindern, dass die Tierseuche in Bayern ausbricht. Dazu setzen wir auf eine engmaschige Prävention, die alle Beteiligten einbindet. Bisher gibt es hier noch keine Fälle."
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