Groppenheim bei Waldsassen
10.04.2022 - 12:35 Uhr

Weg in Groppenheim bleibt frei für den öffentlichen Verkehr

Autos ramponieren den Weg an sich und das Gelände am Waldrand, beklagt die Ortsgemeinschaft Groppenheim. Sie würde deshalb die Verbindung am liebsten abriegeln lassen. Im Bauausschuss aber zeigt sich: So einfach ist das gar nicht.

Der Weg von Groppenheim zum Waldrand soll weiterhin frei befahrbar bleiben. Bild: jr
Der Weg von Groppenheim zum Waldrand soll weiterhin frei befahrbar bleiben.

Der Ortsvertreter von Groppenheim hat bei der Stadt Waldsassen die Sperrung des Feldwegs beim Pumphaus in Groppenheim zum Waldrand für den öffentlichen Verkehr beantragt. Begründet wird dies in der Vorlage der Verwaltung zur jüngsten Sitzung des Bauausschusses damit, „dass viele Spaziergänger diesen Weg, auch bei schlechter Witterung, mit ihren Pkws benutzen, um am Waldrand zu parken“. Dadurch werde der Weg, der überwiegend durch die Dorfgemeinschaft instandgehalten wird, „in Mitleidenschaft gezogen“, wie es weiter heißt. Um dies zu vermeiden, solle der angegebene Wegabschnitt nur noch für den land- und forstwirtschaftlichen Verkehr freigegeben werden.

„Die Sperrung ist ein Problem“, so Bürgermeister Bernd Sommer im Hinblick auf den öffentlichen Weg. Und dessen Belastung wäre wohl beim Befahren mit Autos ungleich geringer als durch Traktoren. Die Fortsetzung des Wegs ab dem Waldrand sei dann ohnehin gesperrt. „Die Autos kehren auf der Wiese um und richten Schaden an“, wusste Uwe Friedrich. „Schaffen wir da nicht einen Präzedenzfall?“, wandte Jörg Wifling ein. Er erinnerte daran, dass es aus den Reihen der Münchenreuther schon mehrmals das Ansinnen gab, Wege zu sperren. Dies aber wäre abgelehnt worden.

„Es könnte sein, dass wir für 5000 Euro Schilder kaufen müssen“, fürchtete auch Sommer Folgeanträge, falls der Ausschuss die Sperrung befürworten würde. „Wann steht denn da schon mal ein Auto?“, hinterfragte Karlheinz Hoyer und meinte: „Der Weg ist so, war so und soll auch so bleiben.“ Eine Sperrung müsse nicht sein. Johann Wurm sah ebenfalls rechtliche Probleme: Einschränkungen nach der Straßenverkehrsordnung seien nur möglich, wenn eine Gefährdung für die Sicherheit und Ordnung bestehe. „Und die erschließt sich mir nicht“, so der Polizeibeamte. Schließlich war sich das Gremium einig, dass der Weg weiterhin für den öffentlichen Verkehr frei bleibt.

Vorgaben für Schaufenster

Von Gesprächen in der "Universität des kleinen Mannes" berichtete in der Bauausschuss-Sitzung Karlheinz Hoyer. Damit meinte er sein Stammlokal, die Gaststätte "Peterbauer" in Waldsassen. Zuvor ging es in der Diskussion um eine Anfrage aus den Reihen des Ausschusses im Zusammenhang mit Vorgaben des Landesamts für Denkmalpflege. Die Behörde verlangt im Innenbereich einen besonderes gestalteten Rahmen für ein Schaufenster.

"Ich brauche keine Bauordnung mehr, ich brauche nur mehr die Genehmigung vom Denkmalschutz und vom Naturschutz", zitierte Hoyer seine, wie es hieß, "Studenten" in der Gaststube und ergänzte: "Das ist das, was draußen in der Bevölkerung ankommt." Zur Weitergabe der Information an die "Studenten" in Hoyers Uni erklärte Sommer, Denkmalschutz und Naturschutz seien durchaus wichtig. Und alle anderen Vorgaben seien in den Bebauungsplänen geregelt.

„Adlershöhe“ im Auge behalten

„Das sollte man im Auge behalten“, meldete sich Hoyer im Zusammenhang mit seinem Vorschlag für die „Adlershöhe“ zu Wort und wusste: „Die Leute wären begeistert“: Entlang des Wegs zur Lourdesgrotte und zum Mitterhof ließe sich gut eine Aussichtsplattform errichten, so der Stadtrat in der Sitzung Anfang März.

Damals war das Projekt „Aussichtsturm“ wegen der finanziellen Lage Waldsassens vorerst aufgegeben worden. Es müsse ja gar nicht viel geschehen, erklärte Karlheinz Hoyer: „Eine Plattform, ein Tisch, eine Bank und ein Geländer außen herum.“

Für den „UBS-Ausschuss“

Bürgermeister Sommer sah dies als ein Thema für den "UBS-Ausschuss" – der "Ausschuss für Umwelt, Bauleitplanung und Stadtentwicklung". Er werde sich darum kümmern, dass an verschiedenen Orten mehrere große Bäume gepflanzt werden; auch Blühflächen dürften nicht vergessen werden. Die Adlershöhe sei unter den Flächen, auf denen es Ersatzpflanzungen geben soll, auch ganz bewusst als Gegenpart dazu, wenn Bäume abgeholzt werden müssen.

Harald Hertel fügte hinzu, dass die Stadt darauf achten sollte, dass die bei der Baugenehmigung verfügten Naturschutz-Auflagen eingehalten werden. Dies gelte vor allem für Außenbereichsvorhaben. "Ich kenne einige Fälle, wo es noch klemmt und noch fehlt", richtete Hertel den Blick auf landwirtschaftliche Gebäude. "Da müssen wir schon schauen, dass diejenigen ihrer Pflicht nachkommen."

Schreinerei wird größer

Reine Formsache war zu Beginn der Sitzung die Genehmigung des gemeindlichen Einvernehmens für die Erweiterung einer Schreinerei in der Konnersreuther Straße in Waldsassen. Das Anwesen, das früher als Lebensmittelmarkt genutzt wurde und von einer weiteren Firma genutzt wird, soll mit einem 15 mal 12 Meter großen Anbau vergrößert werden.

 
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