München
24.01.2020 - 19:02 Uhr

Heilpraktiker wehren sich gegen "Diffamierung ihres Berufsstands"

"Heilpraktiker haben keine wirkliche Existenzberechtigung." Mit diesem Satz hat Andreas Botzlar von der Bayerischen Ärztekammer in ein Wespennest gestochen. Jetzt stechen die Gescholtenen zurück.

Laser-Akupunktur bei einem Patienten. Der Glaubenskrieg zwischen "klassischen" Ärzten und Heilpraktikern geht in eine neue Runde. Letztere zeigen sich gesprächsbereit. Symbolbild: Frank Rumpenhorst/dpa
Laser-Akupunktur bei einem Patienten. Der Glaubenskrieg zwischen "klassischen" Ärzten und Heilpraktikern geht in eine neue Runde. Letztere zeigen sich gesprächsbereit.

Der Bund Deutscher Heilpraktiker und Naturheilkundiger (BDHN) mit Sitz in München und der Berufsverband Deutsche Naturheilkunde (BDN) haben in einem offenen Brief auf die kritischen Äußerungen der Bayerischen Ärztekammer reagiert. Deren Vizepräsident Andreas Botzlar hatte am Mittwoch gesagt, es gebe für Heilpraktiker "keine wirkliche Existenzberechtigung".

Diese Aussage sei in Anbetracht der Tatsache, dass es täglich 128 000 Patientenkontakte zu Heilpraktikern gebe, "sehr gewagt", schreiben zwei Vorstandschefs, der Tännesberger Herbert Eger (BDHN) und der Chemnitzer Ulrich Erdmann (BDN). Es laufe eine Kampagne, die zum Ziel habe, den Beruf des Heilpraktikers abzuschaffen. "Die Köpfe dieser Kampagne sind die selbst ernannten Experten des Münsteraner Memorandums", heißt es weiter. "Sie diffamieren den Berufsstand mit einer Aggression, über die wir sehr irritiert sind. "

Häufigste Kritikpunkte seien die Ausbildung und die Zulassung zur Prüfung. "Wir stehen für bundeseinheitlich qualifizierte Ausbildungsstandards. Nur leider wird sehr oft nur über uns geredet und nicht mit uns." Die Diskussion müsse wieder auf die Sachebene gebracht werden. Zum Wohle des Patienten sei es am besten, "wenn Schulmedizin und Komplementärmedizin kooperieren".

 
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