Mattes, ein Auslaufmodell, das in der Automobilbranche keiner mehr haben will. Nicht etwa, weil er dem Klimaschutz zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet hätte: Die Autobosse vermissen einen starken, in der Politik vernetzten VDA-Chef, der ihre ewige Gestrigkeit und Diesel-Gaunerei deckt. EU-Kommissar Günther Oettinger steht in den Startlöchern, um den Old-School-Autonarren beizustehen.
Dabei gibt es kaum ein Thema, für das die angekündigten Innovationen wichtiger wären als Mobilität. Eine Mobilität, die den Stillstand auf Deutschlands Autobahnen und in den Städten überwindet. Ein intelligenter Mix aus ÖPNV und Individualverkehr, ergänzt um eine Palette an fast vergessenen Bewegungsformen wie Schusters Rappen über das Rad bis zum Roller. Innovationen in Wasserstoff- und Elektroantrieb - kombiniert mit dem Ausbau von PV-Anlagen, damit das E-Mobil kein Atomauto wird. Dazu die Stärkung der Schiene als Alternative zum überbordenden Lkw-Verkehr.
Stattdessen scharen sich Mattes und Freunde in Halle 4 mit leuchtenden Augen um den neuen BMW X6 oder wie ihn nicht die Öko-Fibel, sondern das Handelsblatt nennt: "Der Urvater der Unvernunft geht in die dritte Generation und setzt weiterhin lieber auf Optik als auf Alltagstauglichkeit." Nichts gegen große Kinderaugen und kleine Männerträume - aber die Zukunft des Standorts Deutschland, der Lebensqualität und des Klimas sollte dann doch eine Sache für Erwachsene sein.
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