Brüssel ist mir scheißegal", sagt Matteo Salvini, der "Italien zuerst"-Minister. Mit ihrem neuen Haushaltsplan erreichen die rechtsdrehenden Linkspopulisten allenfalls, dass sie mit ihrem politischen Stiefel zuerst in den finanziellen Abgrund stürzen. Mit 2,3 Billionen Euro Schulden führt povera Italia das EU-Ranking an - beim Wirtschaftswachstum steht das arme Italien an letzter Stelle.
Brüllen politischer Dummheiten
Die neue Regierung ist daran nicht allein Schuld, die Krise geht tiefer. Überbordende Bürokratie und miserable Infrastruktur schrecken Investoren ab, junge Italiener verlassen in Scharen ihr Land. Fünf Sterne hat die Koalition von Lega-Pest und Stella-Cholera nur in einer Disziplin verdient: Beim Brüllen politischer Dummheiten. Die Reaktion der Finanzmärkte ist eindeutig: Frei nach Fendrichs "I hab kane Lire, so wos haut di net vire", will Rom anstatt der mit der EU-Kommission vereinbarten 0,8 Prozent bei der Defizitquote mit 2,4 Prozent so richtig durchstarten - um teure Wahlversprechen zu finanzieren. Bei italienischen Staatsanleihen kam es prompt zum Kurssturz, Renditen für Staatspapiere zogen an: Risikozuschlag für römisches Roulette.
Der Realitätsverweigerung südlich der Alpen muss die EU einen Riegel vorschieben. Über Jahre zeigte Brüssel mit dem Gründungsland Engelsgeduld, um der viertgrößten Volkswirtschaft der EU Zeit für Reformen zu geben. Die aber blieben aus. Die politischen Eliten setzten statt auf Sparen lieber auf "dolce far niente". Das Ergebnis ist für Italien wie Europa gleich beängstigend: Italia bancarotta!
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.