Der Podcast mit Maximilian Gammel:
ONETZ: Wie ist es, ein Motorrad ohne Bremsen zu fahren?
Maximilian Gammel: Spannend, cool und aufregend.
ONETZ: Was ist außerdem das Besondere am Speedway?
Maximilian Gammel: Keine Elektronik – wir steuern alles selber mit dem Körper, mit dem Gas und mit der Kupplung. Wir fahren im Oval, auf dem Sand, da driftet man in die Kurven. Also gerade das, was man auf der Straße vermeiden will, das Driften, das brauchen wir bei unserem Sport.
ONETZ: Auf welchem Untergrund seid Ihr genau unterwegs?
Maximilian Gammel: Das ist ein Granit-Sand, ein ganz feiner Sand, der platt gedrückt wird.
ONETZ: Wie schaut Dein Speedway-Alltag aus?
Maximilian Gammel: Ich komme von der Arbeit heim, so um halb vier oder vier, richte meine Maschinen her, ich trainiere fast jeden Tag. Am Wochenende ist oft ein Rennen.
ONETZ: Warum musst du körperlich fit sein?
Maximilian Gammel: Wenn man länger fährt – man merkt einfach, dass man die gewisse Kraft und Koordination braucht.
ONETZ: Beschreibe bitte den klassischen Start eines Speedway-Rennens?
Maximilian Gammel: Erst suchst du dir eine Rille, weil dann hast du einen besseren Grip beim Start. Du darfst die anderen gar nicht richtig beachten. Du musst einfach konzentriert sein, abwarten, was der Start-Marshall an der Seite macht. Die Konzentration ist das A und O, damit du einen sauberen Start hinlegst.
ONETZ: Und dann biegst du in die erste Kurve ein...
Maximilian Gammel: Die erste Kurve ist die Schlimmste von allen. Weil hier alle wirklich nebeneinander sind. Da gibt es dann schon ziemlichen Körperkontakt. Da muss man schon aufpassen.
ONETZ: Da wird dann auch geschoben?
Maximilian Gammel: Das kann schon passieren, dass man Ellenbogen an Ellenbogen ist.
ONETZ: Aber Du fährst da ja in diesem Moment eine Geschwindigkeit von circa 60 Stundenkilometern?
Maximilian Gammel: Ja ungefähr 50 bis 60 Stundenkilometer hat man in der ersten Kurve. Aber es gibt auch Luftpolster an den Bahnen, die uns schützen.
ONETZ: Kann man im Speedway eigentlich Profi werden?
Maximilian Gammel: Ja kann man. Es gibt zum Beispiel die polnische Liga, da fahren die besten Deutschen. Man kann das schon Beruf nennen, weil man schon auch Geld bekommt. In Polen ist das ja der Nummer-eins-Sport, der Speedway-Sport. In Polen und in Dänemark gibt es auch mehrere Ligen. Und da kannst du dann beruflich fahren und Geld verdienen.
Maximilian Gammel und sein Sport
- Alter: 16 Jahre
- Wohnort: Schierling (Landkreis Regensburg)
- Vereine: AC Landshut (ADAC Bayern Cup), BBM München (Langbahn/Grasbahn)
- Motorräder: zwei JAWA 250ccm, eine GM 500ccm
- Besonderheit: Speedway-Maschinen verfügen über keine Bremse und haben nur einen Gang
- Rennen: Es gehen zumeist vier Fahrer über vier Runden an den Start.
- Punkte: Für den Sieg gibt es in der Regel drei Punkte, für den zweiten Platz zwei, für den dritten Platz einen und für den vierten Rang null Punkte.

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