Musikalische Hochkaräter zum Kulturtreff-Jubiläum

Kastl bei Kemnath
15.08.2022 - 10:33 Uhr

Mit Höhepunkten gespickt war das 25. Jubiläum des Kastler Kulturtreffs. Dafür brauchte es sogar mehrere Abende.

Der Kastler Kulturtreff ist weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannt. Seit 25 Jahren bietet er Kulturliebhabern ein breites Spektrum an Veranstaltungen mit regionalen Künstlern und Stars aus Funk und Fernsehen. Was im Wohnzimmer von Anna Feibert den Anfang nahm, bauten Michael Kraus und sein Vorstandsgremium 16 Jahre lang zu einer beachtlichen Größe mit rund 1000 Mitgliedern auf.

"Großer Dank geht dazu an die Gemeinde Kastl, die Stadt Kemnath und die Pfarrei Kastl. Denn ohne ihre Unterstützung wäre so manches Event nicht möglich gewesen", betont Kraus. Kraus bezieht sich dabei auch auf die Möglichkeit, die Mehrzweckhalle und den Pfarrhof in Kastl zu nutzen sowie die Ausleihe von Stühlen.

Dabei plaudert Kraus gerne aus dem Nähkästchen. Bei Großveranstaltungen wie den Kastler Kleinkunsttagen seien zeitweise bis zu 30 Freiwillige im Einsatz gewesen. "Die Bereitschaft, bei der Durchführung der Veranstaltungen mitzuhelfen, war einfach überwältigend." Manchmal blieb auch einer der Künstler noch eine Zeitlang. So habe Stimmenimitator André Hartmann einem der Helfer mit einer spontanen Darbietung zum Geburtstag gratuliert.

Kasperltheater zum Auftakt

Zum Jubiläumsjahr hatten die Organisatoren einen bunten Reigen von Veranstaltungen vorbereitet. Den Auftakt machte das Edeldorfer Kasperltheater. Bei herrlichem Wetter saßen die Kinder und ihre Familien unter der großen Linde im Pfarrhof und feuerten das Einhorn und die anderen Puppen lautstark an. Die anderen Veranstaltungen fanden auf dem Gelände des Wolframshofer Schlosses statt. Die DJs "Grano de abena", "hackzorr" und "Andi Feuerstein", heizten in der Kulturscheune mit Technomusik zum "Kulturtanz" ein. Dieser soll auf Wunsch der Besucher wiederholt werden.

"Geraldino" (Gerald Grashaußer) begeisterte mit seinem Live-Programm unter dem Motto "School is out" Kinder und Jugendliche. Zwei musikalische Höhepunkte sorgten dann jeweils für ein volles Haus. Der Classic-Rock mit "Roadside Rock" riss die Gäste schon beim dritten Lied von den Bänken. Das war bei "All right now", "Down on the Corner", "Bad Moon rising" und weiteren Klassikern nicht anders. Felix Frank, Johannes und Daniel Bayerl, Frank Unterburger und Stefan Kern hatten ihr Publikum im Griff. Zum Auffüllen der Kraftreserven hatte die Bar geöffnet und "Feierveivel" hatte den Backofen für Pizzen angeheizt.

Höhepunkt war jedoch das Open Air mit dem Bamberger Streichquartett, zu dem Vorsitzende Anna Feibert zahlreiche Liebhaber der klassischen Musik begrüßte. Milos Petroric (1. Violine), Andreas Lucke (2. Violine), Branko Kabadaic (Viola), und Karlheinz Busch (Violoncello) bereiteten ein wunderbares Musikerlebnis.

Markus Mester setzte mit seiner Trompete und der Piccolotrompete weitere Glanzpunkte. In lauer Abendluft, bei illuminierter Hausfassade, war die Bühne zwischen zwei Apfelbäumen aufgebaut. Bereits das Eröffnungsstück von Georg Friedrich Händel, die Suite in d-Dur aus der Wassermusik, erntete langanhaltenden Applaus.

Wissenswertes über Komponisten

Karlheinz Busch verstand es ausgezeichnet, die Gäste mit auf die Reise zu nehmen. Er erzählte jeweils eine Episode aus dem Leben der Komponisten, was die Musik noch zugänglicher für die Zuhörer machte. So erfuhr man, wie überaus produktiv Joseph Hayden war, der gesagt haben soll: "Meine Sprache versteht man auf der ganzen Welt." Sein sogenanntes "Lerchenquartett" (Streichquartett d-Dur, op.64,5) stellt das beliebteste Streichquartett dar. Die Musik begann zart und vorsichtig, bis dann im achten Takt die erste Geige einsetzte und die Lerche zu Gehör brachte. Besonders im ersten und vierten Satz hörte man das Jubilieren dieses kleinen braunen Feldvogels deutlich heraus.

Von Guiseppe Torelli brachten die Musiker das Trompetenkonzert in d-Dur zu Gehör. Natürlich durfte Wolfgang Amadeus Mozart nicht fehlen."Eine kleine Nachtmusik" war passend gewählt, denn mittlerweile hatte die Dämmerung eingesetzt. Ein spontan gespieltes "Guten Abend, gute Nacht!" von Trompete und erste Geige animierte die Zuhörer sofort zum Mitsingen. Die Künstler entließen sie erst nach mehreren Zugaben.

Anna Feibert dankte der Familie von Grundherr für die Öffnung ihres Grundstücks für diese und die weiteren Veranstaltungen des Kulturtreffs. Dieser will aber auch im restlichen Jahr aktiv sein und an die Zeit vor Corona anknüpfen. So ist heuer wieder eine Weihnachtsfahrt angedacht. Ebenso soll es wieder nach München zu der "Night of the Proms" und auf Bierwanderung gehen.

 

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