Deutschland und die Welt
28.06.2019 - 15:16 Uhr

katholisch.de geht gegen Hetzer vor

Das Internetportal will ab sofort Hetze, Beleidigungen und Unterstellungen auf seiner Facebook-Seite konsequenter ahnden.

Umhängebänder mit der Aufschrift des Internetportals katholisch.de. Symbolbild: Martin Gerten/dpa
Umhängebänder mit der Aufschrift des Internetportals katholisch.de.

(KNA) Weil der Ton auf der Facebook-Seite von katholisch.de immer schlimmer und aggressiver werde, mache man vom eigenen Hausrecht Gebrauch, "Kommentare radikal zu löschen und User zu sperren, die eben dieses Klima vergiften", teilte die Redaktion mit. Konkret wolle man das unter anderem tun bei Usern, die "anderen Nutzern die Rechtgläubigkeit absprechen, Homosexuelle als krank oder Menschen zweiter Klasse bezeichnen, Flüchtlingshelfer ,Gutmenschen' nennen, Papst Franziskus als Antichristen und Ketzer beleidigen, unsere Redaktion als häretisch betiteln, die Kirche als ,Kinderfickersekte' verunglimpfen und andere Religionen oder Konfessionen herabwürdigen".

Bisher habe die Redaktion "nur selten in die Diskussionen eingegriffen und auch Kommentare zugelassen, die - wenn sie vielleicht noch nicht justiziabel waren - doch die Grenzen des guten Geschmacks überschritten haben". Man habe "moderiert statt maßzuregeln" und sei auch schon mal Nutzern gegenüber tolerant gewesen, "die selbst in ihren Kommentaren keinerlei Toleranz zeigten". Dies sei wohl ein Fehler gewesen. "Denn aktuell wird die Meinungsfreiheit durch Hetzer bedroht." Katholisch.de habe "anständige und gemäßigte Nutzer aus diesem Grund verloren". Zudem gebe es Gastautoren und Interviewpartner, die sich "nur unter größter Zurückhaltung oder gar nicht mehr auf unserem Portal äußern wollen, weil sie sich laut eigener Aussage vor den beleidigenden und denunziatorischen Kommentaren auf Facebook fürchten".

Meinungen und Diskussionen seien weiterhin erwünscht. Die Redaktion hoffe auf Verständnis und Unterstützung dabei, "hier (wieder) ein wertschätzendes Miteinander zu ermöglichen, das in Kirche und Gesellschaft in diesen Tagen viel zu kurz kommt". Nach der Ankündigung gab es sehr viele Reaktionen auf Facebook, die den Schritt der Redaktion fast ausnahmslos als richtig bezeichneten, mit Kommentaren wie "Eine sehr gute, aber leider notwendige Entscheidung" oder "Traurig, wenn solche Schritte notwendig sind".

 
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