München
13.06.2023 - 12:51 Uhr

Klebeaktion von Klimaaktivisten verzögerte Rettungseinsatz

Ein Notarztwagen stand am Montag in München im Stau – weil Klimaaktivisten laut Polizei die Straße blockierten. Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts auf Nötigung.

Polizisten versuchen festgeklebte Hände von Aktivisten von der Straße abzulösen. Bild: Julian Stratenschulte/dpa
Polizisten versuchen festgeklebte Hände von Aktivisten von der Straße abzulösen.

Klimaaktivisten haben laut Polizei durch eine Straßenblockade in München die Anfahrt eines Notarztwagens verzögert. Aufgrund der Verkehrsbehinderung in der Folge der Festklebeaktion sei der Notarztwagen etwa zehn Minuten später bei dem Patienten eingetroffen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Die Verzögerung durch die Aktion am Vortag habe nach aktuellem Stand aber keine gesundheitlichen Folgen für den Mann gehabt.

Am Montagmorgen hatten vier Männer und zwei Frauen im Alter von 20 bis 73 Jahren eine stark befahrene Kreuzung im Zentrum der Landeshauptstadt blockiert, indem sich vier von ihnen auf der Straße festklebten. Sie wurden von Polizeikräften gelöst - nach gut zwei Stunden waren die Verkehrssperren wieder aufgehoben.

In der Zwischenzeit hatte jedoch eine nahe gelegene Arztpraxis den Notarzt alarmiert, weil bei einem Patienten der Verdacht auf einen Herzinfarkt vorlag. „Der Notarztwagen, der da hinfahren sollte, stand kurzzeitig im Stau“, schilderte der Polizeisprecher. Deshalb führe das für politisch motivierte Kriminalität zuständige Kommissariat nun Ermittlungen wegen des Verdachts auf Nötigung.

„Wenn sich der Verdacht ergäbe, dass es medizinische Auswirkungen geben sollte, hätte das noch größere Auswirkungen. Dann wäre man im Bereich von Körperverletzungsdelikten“, erläuterte der Sprecher. Doch danach sehe es im konkreten Fall nicht aus.

Pressebericht zur Blockadeaktion

© dpa-infocom, dpa:230613-99-38008/3

 
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