Nabburg
13.07.2018 - 13:11 Uhr

American Rootsmusic im Schmidt-Haus

Uncle Sally v.l. Sepp Zauner, Peter Perzlmeier, Ulrike Dirschl, Martin Dietl, Stefan Schindlbeck kbw
Uncle Sally v.l. Sepp Zauner, Peter Perzlmeier, Ulrike Dirschl, Martin Dietl, Stefan Schindlbeck

Nabburg. Im Vertrauen auf ein erfolgreiches Abschneiden von Jogi Löws Team bei den Weltmeisterschaften in Russland hatte man den Termin für „Uncle Sally“ schon frühzeitig für einen ungewöhnlichen, garantiert fußballfreien Sonntagabend angesetzt. Und die Fünf aus Regensburg eroberten ihr zahlreich erschienenes Publikum im Sturm. So entwickelte sich bei perfekten äußeren Bedingungen ein völlig entspanntes „Public Listening“ im heimeligen Innenhof des Schmidt-Hauses. „Uncle Sally“ hat sich ganz der amerikanischen Countrymusic verschrieben und die fünf perfekten Musiker schaffen es auch ihre eigene Faszination von Ragtime, Blue Grass direkt auf die Besucher zu übertragen.

Dabei bedienen sie sich geschickt aus dem reichhaltigen Repertoire der Countrymusic. Hits von Joan Baez, Bob Dylan, Dolly Parton wechseln mit landläufig weniger bekannten Songs. Auf einen temperamentvollen Linedance folgt ein gefühlvolles „Creepin in“ von Lee Alexander, das auch Norah Jones schon interpretierte. Die irischen Wurzeln der amerikanischen Volksmusik präsentiert „Uncle Sally“ in Steve Earle`s „Galway Girl“ oder „Mary`s kitchen“ von Gill Landry. Deren lebensfroher Rhythmus hält die Zuhörer kaum auf ihren Sitzen. Leider findet sich zu wenig Raum für ein Tänzchen im proppenvollen Hof. Es bleibt notgedrungen bei Wippen, Schnippen, Klatschen.

Und sie haben das Ganze wunderbar für ihre Besetzung arrangiert. Als Schlagzeug reicht ein Miniwaschbrett vollkommen! Denn für den nötigen Drive sorgt „die Wand“ von Uncle Sally, Bassist Peter Perzlmaier, der fast bescheiden aber bestimmt im Hintergrund arbeitet. Tausendsassa Stefan Schindlbeck wechselt behende und virtuos zwischen, Bluegrass-Banjo, Gitarre, Mandoline, Blues Harp, komplettiert den dreistimmigen Gesang. Boss Martin Dietl beherrscht Gitarre, Mandoline, 5-String Banjo meisterhaft. Humorvoll durch das Programm führt Sepp Zauner, der per Fiddle traditionellen Country. Er kann sich im Zusammenspiel dezent zurücknehmen, unterstützen, dann glänzt er als virtuoser Solist. Für den ureigenen Sound von „Uncle Sally“ ist die wunderbare Stimme von Ulrike Dirschl verantwortlich. Die im „richtigen Leben“ als Heilpraktikerin ist eine echte Bühnenpersönlichkeit. Mal temperamentvoll, mal einfühlsam überzeugt und beeindruckt sie vollends mit ihrem tollen Gesang.

„Uncle Sally“ im Schmidt-Haus, Public Viewing & Listening mit Erfolgserlebnis in bester Stimmung, ganz ohne Neuer & Co.

 
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