Für Jemanden aus der Generation des Schreibers ist es unvorstellbar mit dem eigenen Vater den Musikgeschmack zu teilen, geschweige denn außer am Heiligen Abend familiär miteinander zu musizieren. Dass dies im 21. Jahrhundert bestens funktioniert, beweisen „Father“ Hans Yankee Meier mit „Son“ Christoph bei ihrem Konzert Schmidt-Haus.
Zunächst darf sich Vater Yankee erst mal solo mit seinen vier Gitarren so richtig „austoben“. Bei Yankee bedeutet Austoben ganz einfach seine Virtuosität als „Fingerpicker“ zu zeigen und mit einer kleinen Gitarrenschulung Einblicke in Möglichkeiten und Klangwelten dieses Instruments zu geben. Beeindruckend, wenn bei Louis Armstrongs „Dream a little Dream“ die Gitarre gleichzeitig die Melodie führt und begleitet. Erstaunlich, welche Klangvielfalt und Rhythmus er mit nur einem Finger auf dem Griffbrett in seinem selbst komponierten, arrangierten „One Finger Stomp“ erzeugt.
Dann kommt Filius Christoph mit seinem Cello ins Spiel. Und das passt perfekt zum Repertoire von „Father and Son“. Das Cello gibt, mal gezupft, mal gestrichen, den Bass, mutiert bei irischer Musik, in Regensburg komponiert und arrangiert, zur „Fiddle“. Im „Minor Swing“ entwickeln die Meiers fast eine Klangfülle des ganzen "Hot Club Quintetts" Django Reinhardts. Geschickt wechseln Vater und Sohn zwischen Klassikern von den Beatles, Sting, John Mayall, Eric Clapton, Stevie Wonder, Merle Travis und eigenen Werken. Auch Christoph steuert einige gefühlvolle Songs bei.
Singen können die beiden einzeln und zusammen auch noch wunderschön. Ihre beeindruckende musikalische Harmonie ist sicherlich auf diverse Jam-Sessions im Hause Meier zurückzuführen und fesselt das konzentriert lauschende, sachkundige Publikum sichtlich. Im Schmidt-Haus beweisen Father and Son“, dass einfach gute Musik eine Generationen übergreifende Faszination bewirkt.
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