Nürnberg
21.10.2024 - 17:58 Uhr

Nürnberg-Kolumne: Ein Burger auf Reisen

Unser Kollege Günter Kusch beobachtet das Geschehen in der Frankenmetropole. Heute geht es um einen besonderen Hamburger und um das samtweiche Toiletten-Sitzkissen des Königs.

Ein Burger steht auf einer Theke Symbolbild: Sebastian Gollnow/dpa
Ein Burger steht auf einer Theke

Hamburger auf Weltreise

Nürnberger haben nicht nur Appetit auf „Drei im Weggla“ oder Döner, sondern auch auf Hamburger. Eine richtige Welle haben nun Behram Leblebici und seine Griller mit ihrem Smashburger ausgelöst, der bei mindestens 25 % Fettanteil ordentlich saftig bleibt. Der fränkische Fleischgenuss im Brötchen bzw. zwischen zwei Buns soll bald in Amsterdam und in Tokio den Hunger stillen. Der niederländische Ableger heißt dann „Streetfood 90439 Amsterdam“ und trägt mit der Postleitzahl „ein Stück Nürnberg in die Welt hinaus“, bringt es Leblebici auf den Punkt. Die fünfstellige Zahl, die für den Stadtteil Sankt Leonhard steht, würde zudem auf Fassaden und Plakaten in beiden Metropolen Geschmack auf eine Frankenreise machen. (gük)

Königsschloss auf Schienen

Das samtweiche Toiletten-Sitzkissen des Königs wurde von Insekten angeknabbert. Das einfallende Licht im Nürnberger DB Museum hat den Stoff ausgebleicht. Millimeter für Millimeter wird das Polster nun mit hauchdünnen Seidenfäden repariert. Auch sonst ist der Salonwagen des Märchenkönigs Ludwig II. in die Jahre gekommen. Restauratoren schenken ihm nun eine Auffrischungskur, bei der Besucher zuschauen dürfen. „Es ist schön, wie alles wieder strahlt“, sagt Sammlungsleiter Stefan Ebenfeld. Das „rollende Schätzchen“ wurde 1860 in Nürnberg gebaut und wartet mit etlichem Luxus auf. Unter dem Sofa und den vier Sesseln gibt es zum Beispiel Sitzheizungen, gespeist von dicken Metallrohren. (gük)

Geschlechtsteil auf Sockel

Seine weich modellierten und abstrakten Darstellungen von Menschen sind in der Kunstszene beliebt. Das „große Totem“, 1968 von dem britischen Bildhauer Henry Moore geschaffen, sorgt in Nürnberg jedoch eher für Kopfschütteln – und für ungewöhnliche Deutungen. Die Interpretationen reichen von einer „obszönen Darstellung des weiblichen Geschlechtsteils“ bis hin zur „Muttergottes, die einen Umhang trägt“. Die 2,5 Meter große Skulptur wurde der Stadt 1979 von Karstadt geschenkt, Abgüsse davon stehen in England und Montreal. Inzwischen haben sich die Franken an ihr Totem gewöhnt – Stadtbummler nutzen es als Sitzbank und für Kinder ist das Kunstwerk eine beliebte Kletterhöhle. (gük)

 
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