Nürnberg blickt nach London
Es wird schon lange spekuliert: Warum hat die Stadt das alte Kaufhaus-Gebäude in der City gekauft? Nun lüften SPD-Stadträte das Rätsel: „Hier soll ein lebendiger Ort für Bildung, Kultur, Genuss und Begegnung entstehen!“ Geht es konkreter? „Barcelona hat es, London hat es“, fügt SPD-Vorsitzender Nasser Ahmed hinzu. Und dann sprudelt es aus ihm und seiner Fraktionsvorsitzenden Christine Kayser nur so heraus. Sie wünschen sich eine kulinarische Markthalle, einen „Treffpunkt der Generationen“ mit konsumfreien Orten, Kongressräume, ein „Schaufenster der Wissenschaft“. Da klingt die Ergänzung der CSU fast mickrig: „Eine grüne Oase mit Bäumen wäre schön“, so Fraktionsvorsitzender Andreas Krieglstein. (gük)
Friedhofsgänger blicken auf Gitter
Normalerweise hält man sich nachts auch nicht auf Friedhöfen auf. Für einige Nürnberger sind das jedoch Orte der Stille, mit viel Natur und meditativ-flackernden Kerzen. Und: Man kann in aller Ruhe der Gestorbenen gedenken. Für eine Seniorin führte der nächtliche Gang jedoch kürzlich ins „Gefängnis“, da das Eingangstor schon um 17 Uhr abgeschlossen wurde. Laut Armin Hoffmann, Chef der Friedhofsverwaltung, komme es im Jahr etwa drei Mal vor, dass sich Eingesperrte per Handy bei der Polizei melden. Andere klettern einfach über den Zaun. Sorgen müsse sich aber niemand machen. „Es gibt Notausgänge, die gut gekennzeichnet sind“, betont Hoffmann – und einen Schlüssel auf der Polizeiwache! (gük)
Dürer blickt auf Gin
Nürnbergs berühmtester Künstler soll den Genever geliebt haben. „Vielleicht wollte er ja den edlen Tropfen in seiner Heimatstadt herstellen“, fantasiert Bar-Betreiber Oliver Kirschner. Er sah es deshalb als seine Aufgabe, ein Getränk zu brauen, das dem Maler gemundet hätte und „ganz nach Nürnberg schmeckt“. Gemeinsam mit seiner Barmeisterin Sigrid Klein und dem Apotheker Alexander Damm kreierte er einen Bratwurst-Gin, der zugleich an Lebkuchen erinnert. Zitronen- und Orangenschalen, aber auch Nelken und eine Pfeffer-Note runden die Spirituose ab. Dass Dürer eine eigene Genever-Produktion im Sinn hatte, ist natürlich erfunden, gibt Kirschner zu, „aber er hätte sicher seinen Spaß daran gehabt!“ (gük)
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