Nürnberg
04.02.2025 - 12:02 Uhr

Nürnberg-Kolumne: Von Trinkgeld-Testphasen und nachhaltige Schlittschuhfahren

Unser Kollege Günter Kusch beobachtet das Geschehen in der Frankenmetropole. Heute geht es um Trinkgeld, die Nürnberger Winterwelt und eine Demo gegen die Migrationspolitik auf dem Hauptmarkt.

Besucherinnen und Besucher fahren auf einer Eisbahn Schlittschuh. Symbolbild: Marcus Brandt/dpa
Besucherinnen und Besucher fahren auf einer Eisbahn Schlittschuh.

Eis, Eis, Baby

Viel Eis, eine Menge Spaß und etwas winterlicher Zauber – die Nürnberger Winterwelt sorgt am Hauptmarkt für glänzende Augen. Bis 9. März können Schlittschuhlaufende hier ihre Kreise ziehen und in alten Zeiten schwelgen. Und das auf einer Kunsteislaufbahn von 600 Quadratmetern – größer als zwei Tennisfelder. Die synthetische Fläche ermöglicht nachhaltiges Kufenkratzen ohne Einsatz von Wasser und Energie. Vor jeder Nutzung wird die Bahn sorgfältig vorbereitet, um – ganz ohne Eis – ein optimales Fahrerlebnis zu garantieren. Erstmals wird es auch zwei Bahnen für Eisstockschießen geben. Laut Postsportverein, der den Betrieb übernimmt, ein Fitnesstraining, das die gesamte Wirbelsäulenmuskulatur kräftigt.

Brand, Brand, Mauer

Tausende Menschen beteiligten sich vor kurzem an einer spontanen Demonstration des Nürnberger Bündnis Nazistopp. Der gemeinsam beschlossene Antrag von Union, AfD und FDP hat für Entsetzen gesorgt und dafür, dass viele Bürger gemeinsam auf die Straße gingen. Zahlreiche Demos folgten am Wochenende. Gleich zwei Mottos hatten die Veranstalter genannt: „Solidarität statt Hetze“ und „Die Brandmauer sind wir!“ Der von Union, AfD und FDP beschlossene Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik sei nur der „Höhepunkt einer Spirale“, positioniert sich das Bündnis. Diese Spirale, in der sich „rassistische und migrationsfeindliche Forderungen ständig überboten haben“, wolle man nicht akzeptieren.

Trink, Trink, Gelder

Da fliegt mir gleich das Brot weg, denken einige Nürnberger, die derzeit bei der fränkischen Bäckerei-Kette Brothaus ihre Brötchen bezahlen. Kaum haben sie ihre Geldkarte auf das Lesegerät gelegt, ploppt auf dem Bedienfeld die Frage auf, ob man Trinkgeld geben will. Extrageld gibt es aber doch nur, wenn man im Restaurant und Café bedient wird, oder? „Wenn mir das aufgedrängt wird, sieht mich so ein Laden nie wieder“, lautet ein erboster Kommentar auf der Internet-Plattform Reddit. Andere befürchten, dass das zusätzliche Geld nicht bei den Mitarbeitenden landet, sondern beim Arbeitgeber bleibt. Laut Brothaus-Kette kommen 100 Prozent bei den Verkäufern an. Zudem handle es sich um eine unbefristete Testphase.

 
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