Meinung: Fehlende regionale Statistiken: Das schwarze Ferienjob-Loch

Oberpfalz
28.07.2023 - 15:52 Uhr
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Statistiken zu Ferienjobs von Jugendlichen gibt es nicht. Das ist eine unfaire Benachteiligung der Minderjährigen, findet Elisabeth Andes.

Kommentar von Elisabeth Andes
Büro oder Gastro? Darüber, welche Ferienjobs Jugendliche in der Oberpfalz am häufigsten machen, kann man nichts sagen - denn regionale Statistiken gibt es nicht.

Die Arbeitsmarkt-Forschung weist eine erhebliche Lücke auf: Denn dazu, wie viele Schülerinnen und Schüler in den Ferien jobben gehen oder welche Ferienjobs unter ihnen besonders beliebt sind, gibt es laut Oberpfälzer DGB-Jugendsekretär Martin Oswald keine offiziellen Zahlen und statistischen Erhebungen aus der Region.

Während Statistiken zum Erwachsenen-Arbeitsmarkt laufend und ausgiebig veröffentlicht werden, bleiben die Jugendlichen auf der Strecke. Dabei wäre es nicht nur für sie selbst wichtig, sich ein Bild von der tatsächlichen Ferienjob-Landschaft machen zu können. Vor allem die offiziellen Stellen sollten ein höheres Interesse daran zeigen, sich näher mit dem Ferien-Arbeitsmarkt der Schülerinnen und Schüler zu beschäftigen. Immerhin können die Arbeitsplätze der Minderjährigen weder richtig überprüft, noch deren Arbeitsbedingungen verbessert werden, wenn die zuständigen Behörden nicht einmal konkrete Zahlen darüber haben, wie viele Ferienjobberinnen und -jobber tatsächlich in welchen Branchen tätig sind.

Teenager sammeln mit Ferienjobs ihre ersten Arbeitserfahrungen und opfern dafür ihre einzig freie Zeit im Jahr. Deshalb sollten auch sie für die Jobsuche zumindest auf Zahlen und Fakten anderer jugendlicher Jobberinnen und -jobber zurückgreifen können. Sie in einem schwarzen Ferienjob-Loch alleine zu lassen, ist nicht fair.

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Oberpfalz28.07.2023
 
 

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