Frauen: Auf zur Vorsorge

Oberpfalz
11.07.2023 - 14:52 Uhr
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„Vorsorge ist besser als Nachsorge.“ Jeder kennt diesen Spruch, aber was soll er eigentlich aussagen? Jährlich stehen Frauen (und auch Männern) ab 18 Jahren zahlreiche von der Krankenkasse unterstütze Vorsorgeuntersuchungen zur Verfügung.

Jährlich stehen Frauen ab 18 Jahren zahlreiche von der Krankenkasse unterstütze Vorsorgeuntersuchungen zur Verfügung.

Frauen wird mit den unterstützten Vorsorgeuntersuchungen die Möglichkeit geboten, Krankheiten wie etwa Darmkrebs frühestmöglich zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Welche Untersuchungen das sind, wie diese ablaufen und wann du sie einplanen musst, erfährst du hier.

Ab 18: Vorsorge beginnt früh

Zwischen dem 18. und dem 35. Lebensjahr steht dir ein einmaliger Gesundheits-Check-up bei deinem Hausarzt zu. Dabei erfragt der Arzt deine familiäre Krankheitsgeschichte und kann somit Rückschlüsse auf mögliche Krankheiten ziehen. Er untersucht Organe, das Nervensystem und die Sinnesorgane sowie den Bewegungsapparat. Zudem werden Risikofaktoren, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen können, ausgeschlossen. Darunter fällt beispielsweise Alkohol- und Zigarettenkonsum oder eine ungesunde Ernährung. Zusätzlich werden die Blutzuckerwerte, der Blutdruck und die Gesamtcholesterinwerte gemessen sowie der Urin auf Nierenkrankheiten kontrolliert.

Ab 20: Junge Frauen aufgepasst

Frauen zwischen 20 und 25 sollten einmal jährlich eine Untersuchung auf eine Chlamydieninfektion durchführen lassen. Diese sexuell übertragbare Krankheit ist meist ohne spezifische Symptome und Auffälligkeiten, führt aber zu dauerhafter Unfruchtbarkeit. Mit Hilfe einer Urinprobe oder eines Abstriches kann eine Infektion frühzeitig ermittelt werden. Zusätzlich solltest du ab dem 20. Lebensjahr die Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs vornehmen lassen. Hier wird einmal jährlich der äußere Intimbereich vom Frauenarzt untersucht und zusätzlich eine umfassende Diagnostik des Gebärmutterhalses durchgeführt. Durch Abtasten der Organe und einen Abstrich mit einem Pap-Test können Veränderungen frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Ab 30: Brüste raus

Ab dem 30. Lebensjahr werden bei Frauen die Brüste sowie die Achselhöhlen jährlich auf Brustkrebs untersucht. Der Frauenarzt tastet dabei die betroffenen Stellen auf Veränderungen und Verhärtungen ab. Zudem gibt er dir eine Anleitung, wie du dich am besten selbst abtasten kannst. Dies solltest du ab sofort regelmäßig und gewissenhaft machen.

Ab 35: Makellose Haut

Von nun an steht der Gesundheits-Check-up alle drei Jahre an. Hinzu kommt einmalig ein Screening auf Hepatitis B und C, um unentdeckte Infektionen zu erkennen. Spätestens ab dem 35. Lebensjahr solltest du alle zwei Jahre ein Hautscreening durchführen lassen, um deine Haut auf Krebs untersuchen zu lassen. Der Arzt achtet dabei auf auffällige Muttermale und Verhärtungen und nimmt wenn nötig Gewebeproben. Die Vorsorgeuntersuchung für Gebärmutterhalskrebs via Pap-Test findet ab sofort nur noch alle drei Jahre statt. Nun aber in Verbindung mit einem HPV-Test, welcher ebenso über einen Abstrich erfolgt. HPV erhöht das Risiko auf Gebärmutterhalskrebs.

Ab 50: Mammographie für alle

Alle zwei Jahre solltest du nun ein Mammographie-Screening durchführen lassen. Dies zahlt bis zum Alter von 69 Jahren die Krankenkasse – es dient zur Brustkrebsfrüherkennung. Deine Erstellerpraxis sowie dein Termin werden dir per Post mitgeteilt. Neben einem Beratungsgespräch werden von jeder Brust jeweils zwei Röntgen-Aufnahmen erstellt. Zwischen dem 50. und 54. Lebensjahr kannst du einmal jährlich eine Untersuchung deiner Stuhlprobe auf verborgenes Blut in Anspruch nehmen. Dies dient zur Früherkennung von Darmkrebs, Polypen oder Entzündungen. Ab 55 kannst du zur Darmkrebsvorsorge auch eine Darmspiegelung im Dämmerschlaf vornehmen lassen. Die Kasse übernimmt entweder die Spiegelung zweimal in einem Abstand von zehn Jahren oder weiterhin den Test auf Blut alle zwei Jahre.

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