Oberpfalz
09.01.2025 - 11:18 Uhr

OTon: Wenn die zweite Jugend kommt

Weihnachten ist eine schöne Zeit, vor allem für die Glühweinindustrie. Redakteurin Kira Lorenz hat diese im Dezember gerne unterstützt. Jetzt ist aber Januar und sie hat die Nase voll davon. Und das ist gut so.

Mmh, Glühwein. Kira Lorenz hat allerdings erstmal genug davon. Bild: Julian Stratenschulte
Mmh, Glühwein. Kira Lorenz hat allerdings erstmal genug davon.

Was ich zu Weihnachten bekommen habe? Sodbrennen. Und zwar so schlimm wie noch nie. Die ganzen Weihnachts- und Silvesterfeiertage über hat es mich beschäftigt, wo dieses Feuer in meiner Speiseröhre denn herkommen könnte. Erst am Neujahrstag, als ich gegen 14 Uhr mit meinem Neujahrskater (zusammengerollt mit ganzem Gewicht auf meiner Stirn, aua) aufgewacht bin, ist es mir gedämmert. Schuld ist der Wodka. Es kursierten nämlich noch einige Flaschen einer bekannten blauen Marke, übriggeblieben von der letzten Hochzeit. Und die mussten dezimiert werden.

Der Dezember ist von jeher ein beschwipster Monat. Eine Weihnachtsfeier jagt die nächste, der Weihnachtsmarkt will nicht unbesucht bleiben und dann ist da noch ein Haufen privater Feierlichkeiten, die alle mehr oder weniger ähnlich enden. Die zweite Jugend hat zugeschlagen. Die, die mir von Freunden prophezeit wurde, nachdem ich den Anfang meiner Zwanziger eher auf der Couch verbracht hatte. Es ist eine gute Zeit, keine Frage, ich habe eine Menge Spaß. Aber es ist so anstrengend. Ständig spät ins Bett, angekatert aufwachen, der Post-Party-Blues. Und das als erwachsene 40-Stunden-Berufstätige. Ich fühlte mich durchgehend müde, angeschlagen und im Hirn vernebelt. Habe dauernd etwas vergessen, sogar den Geburtstag einer meiner besten Freundinnen. Außerdem habe ich zwei Kilo zugenommen.

Deshalb: Schluss jetzt. Ich bin stolze Teilnehmerin des Dry January, also des "Trockenen Januars". Einen Monat kein Alkohol, mindestens. Nebenbei noch etwas Sport, gesunde Ernährung, das übliche. Diese zwei Kilo will ich nicht auf mir sitzen lassen. Inzwischen sind ein paar Tage vergangen und ich muss sagen, ich fühle mich gut. Richtig gut. Anscheinend ist da leider etwas dran an diesem "Gesund leben". Noch habe ich mein volles Potenzial aber nicht erreicht. Man sagt ja, der Körper braucht 21 Tage, um Alkohol komplett abzubauen.

Wenn ich da so nachrechne, ist das ein Zustand, den ich in den vergangenen zehn Jahren höchstens ein, zwei Mal erreicht habe. Schade eigentlich, denn nüchtern bin ich so viel klarer, leistungsfähiger und fitter. Spätestens Ende Januar erwartet mich also hoffentlich die körperliche und geistige Erleuchtung. Und die Freiheit von den Zwängen des Sodbrennens.

Hintergrund:

OTon

Wir sind junge Mitarbeiter der Oberpfalz-Medien. In unserer Kolumne „OTon“ schreiben wir einmal in der Woche über das, was uns im Alltag begegnet – was wir gut finden, aber auch, was uns ärgert. Dabei geht es weniger um fundierte Fakten, wie wir sie tagtäglich für unsere Leser aufbereiten, sondern um unsere ganz persönlichen Geschichten, Erlebnisse und Meinungen. Wir wollen zeigen, dass nicht nur in Hamburg, Berlin oder München Dinge passieren, die uns junge Menschen bewegen.

 
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