Oberpfalz
30.12.2019 - 14:04 Uhr

Wetterbilanz 2019: Die Oberpfalz wird sonniger und heißer

Die Wetterbilanz des Jahres 2019 zeigt: Die Oberpfalz ist heißer geworden und, was die Sonnenstunden betrifft, auch heller. Vor allem ein Monat sticht extrem heraus.

Heiß und hell: Für Sonnenanbeter und Wasserratten wie hier im Amberger Hockermühlbad war das Jahr 2019 in der Oberpfalz ein gutes Jahr. Bild: Alexander Unger
Heiß und hell: Für Sonnenanbeter und Wasserratten wie hier im Amberger Hockermühlbad war das Jahr 2019 in der Oberpfalz ein gutes Jahr.

Auch das Jahr 2019 wird rein aus der Statistik heraus die aktuell doch zeitweise sehr kontroverse Klimadiskussion befeuern. Die Oberpfalz bildet da keine Ausnahme. Wenn man es positiv betrachten will, könnte man sagen, dass nasse, kühle und verregnete Sommer wie bis vor ein paar Jahren spürbar nachgelassen haben. Sonnenkollektoren haben selbst im sonst so dunklen Winter wieder Hochkonjunktur, aber natürlich hat das auch seine Schattenseiten: Dürre, Waldbrände, Hitze, und chronischer Schneemangel bei den Liftbetreibern der Region.

Allerdings reicht 2019 mit all seinen statistischen Ausreißern nicht an das Rekordjahr 2018 heran. Da war's noch trockener und noch wärmer. In den vergangenen fünf Jahren hat der bis dahin steile Anstieg der Jahresmitteltemperaturen zumindest in der Oberpfalz auf hohem Niveau etwas stagniert.

Am "kühlsten" war das Jahr mit einer Mitteltemperatur von 9,0 Grad in Tirschenreuth, am wärmsten mit 10,4 in Schwandorf. Weiden und Amberg reihen sich hier mittig ein, doch überall war es knapp über 2 Grad wärmer, als es der langjährige Durchschnitt hergibt.

In Amberg am heißesten

Vollkommen herausgestochen ist der Monat Juni, der mit bis zu 5,7 Grad über das langjährige Mittel hinausschoss, und damit zum heißesten Juni seit Beginn der Aufzeichnungen wurde. Die höchste Temperatur des Jahres wurde aber erst am 25. Juli gemessen, in Amberg waren es 37,9 Grad. Am kältesten war es am 5. Februar, in Tirschenreuth beispielsweise mit minus 17,1 Grad. Vergleichsweise "harmlos" waren selbst die kältesten Wintertage im Naabtal. Schwandorf brachte es gerade einmal auf minus 9,9 Grad am 22. Januar. An bis zu 73 Tagen stieg die Temperatur auf mindestens 25,0 Grad, und an bis zu 25 Tagen auf mindestens 30,0. Dagegen gab es nur noch 12 Tage, an denen die Temperatur auch tagsüber unter dem Gefrierpunkt verweilte.

Verbreitet war es auch wieder trocken, wobei sich die Dürre aber im Vergleich zum Vorjahr deutlich entspannte. Hier halfen vor allem Januar, März, Mai, September und Oktober, wo es oftmals sogar nasser als im langjährigen Mittel war. Die positive Wasserbilanz wurde allerdings auch durch zu trockene Monate wieder "geschrottet", wie zum Beispiel im April. Hier wurden teilweise nicht einmal 10 Liter Regen pro Quadratmeter erreicht. Insgesamt gab es bis zu 173 Tage mit messbarem Niederschlag. In der Summe war es in Schwandorf mit 553 Liter pro Quadratmeter (79 Prozent vom Mittel) am trockensten, und in Weiden mit 630 Liter pro Quadratmeter (92 Prozent vom Mittel) am ausgeglichensten. Zum Vergleich: 2018 wurden in einigen Flecken der Oberpfalz nicht einmal 450 Liter erreicht.

50 Tage zusätzliches Sonnenlicht

Schnee gab es vor allem im Februar, 17 Tage in den Niederungen des Naabtals, 39 Tage in Tirschenreuth. Anfang Februar lagen verbreitet 15 bis 30, am Grenzkamm sogar bis zu 75 Zentimeter Schnee. Das war allerdings ein kurzer Spaß von etwa zwei Wochen.

Die Sonne schien 2019 stellenweise fast 2000 Stunden lang - und damit knapp 500 Stunden mehr als in einem üblichen Jahr. Nimmt man eine mittlere Tageslänge von 10 Stunden an, so sind das 50 Tage zusätzliches Sonnenlicht.

Nun kann jeder sich seinen eigenen Reim, und seine eigene Meinung zur Klimadiskussion bilden. Festzuhalten ist allerdings, dass die Oberpfalz in diesen Zeiten noch ein bisschen heller, aber auch heißer geworden ist, und den Ruf eines besonders kalten und nassen Klimas nach und nach zu verlieren scheint.

 
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