23.07.2019 - 16:17 Uhr

Ohne "Kerschgeist" geht es nicht

Noch ist die Luisenburg-Saison in vollem Gange, werden schon einige neue Inszenierungen verraten. Und da ist so manche Überraschung mit dabei.

Der Brander Kaspar (im Bild mit dem Boandlkramer) wird in der Spielzeit 2020 auf der Luisenburg zu sehen sein. Aus dem Himmel kehrt er diesmal wieder auf die Erde zurück. Bild: Florian Miedl
Der Brander Kaspar (im Bild mit dem Boandlkramer) wird in der Spielzeit 2020 auf der Luisenburg zu sehen sein. Aus dem Himmel kehrt er diesmal wieder auf die Erde zurück.

Wer hätte das gedacht? Der Brandner Kaspar kehrt tatsächlich zurück auf die Luisenburg. Nicht das Original, sondern die Fortführung des berühmten bayerischen Stücks mit dem Brandner Kaspar und dem Boandlkramer in den Hauptrollen. Das hat der Wunsiedler Stadtrat in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen. Damit ist das Gremium den Vorschlägen der Theaterleitung und des Kulturausschusses der Stadt gefolgt

Auffallend ist in diesem Jahr: Heuer hat es mit der Geheimhaltung des Spielplanes für die nächste Saison gut geklappt. Während in früheren Zeiten schon Wochen vorher die Namen einzelner Stücke an die Öffentlichkeit gekommen waren, blieb das Programm dieses Mal bis zuletzt ein gut gehütetes Geheimnis. Als die "Frankenpost" vor kurzem von den Verantwortlichen der Festspiele und der Stadt wissen wollte, ob denn die Rückkehr des Brandner Kaspars in der nächsten Spielzeit angedacht sei, blockten sie ab. Auch aus dem Kreis des Wunsiedler Stadtrates ist nichts durchgesickert.

Komödie zweiter Teil

Und jetzt doch: Wolfgang Maria Bauers "Der Brandner Kaspar kehrt zurück, der Komödie zweiter Teil" steht im Luisenburg-Spielplan 2020. Dazu sagt Festspielleiterin Birgit Simmler: "Bauer ist ein guter Bekannter im Fichtelgebirge. Seine neue bayerische Komödie gehört selbstverständlich auf die Luisenburg."

Mehr noch: Im kommenden Jahr gibt es nicht nur wieder bayerisches Theater zu sehen und hören, sondern auch Weltliteratur und klassisches Theater. "Der "Name der Rose" in einer Musical-Auffassung wird das Premierenstück der nächsten Spielzeit werden. Wie heuer bei der "Päpstin" wird die künstlerische Leiterin hier selbst Regie führen. Auch Umberto Ecos Stück ist nicht neu auf der Luisenburg. Unter dem Intendanten Pavel Fieber gab es 2000 schon einmal eine Fassung dieses historischen Kriminalromans - die Meinungen waren damals geteilt.

Auf einen Klassiker schlechthin greift Simmler ebenfalls zurück: "Faust, der Tragödie erster Teil". Fans großer deutscher Literatur und Anhänger von Johann von Wolfgang Goethe wird es freuen, dass solche Stücke nach wie vor auf der Luisenburg Platz haben. "Wir setzen unseren Weg fort, dramatische Geschichten zu erzählen, die beispielhaft und bewegend sind,und die wir in großen Inszenierungen zeigen werden", sagt Birgit Simmler zum Spielplan für 2020.

Als erstes werden die Zuschauer auch im nächsten Jahr wieder das Familienstück zu sehen bekommen. "Pinocchio", der Klassiker von Carlo Collodi, sei auch heute noch ein "tolles Stück für viele Generationen", meint die künstlerische Leiterin. "

Weitere Stücke

Als Operette gibt es "Die Fledermaus" von Johann Strauss und als Oper "Hänsel Gretel von Engelbert Humperdinck. In den kommenden Monaten werden - wie in den vergangenen Jahren auch - weitere Stücke und Konzerte dazukommen. Das bestätigte Christof Kaldonek, der Kommunikation-Leiter der Luisenburg-Festspiele, auf Nachfrage der Frankenpost. "Mit der grundsätzlichen Festlegung auf die Stücke beginnen bereits vor der letzten Premiere der laufenden Saison die intensiven Planungen und Vorbereitungen für das Jahr 2020", heißt es dazu in einer Pressemitteilung.

Dann wird auch die Frage zu klären sein, wer im nächsten Jahr den Brandner Kaspar spielt. Alfred Schedl wie 2015 wird es wohl nicht sein. Oder doch?

 
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