Eine Genanalyse hat es bestätigt: Ein Auto hat auf der Straße zwischen Pegnitz und Plech die Fähe des Wolfsrudels aus dem Veldensteiner Forst tödlich verletzt. Der Unfall hatte sich bereits am 8. September ereignet. Dass nun eine Genanalyse den Tod der Wolfsmutter bestätigt hat, hatte zuerst das Portal Nordbayern.de berichtet.
Besonders tragisch: Die Mutter war damit bereits tot, als das Bild einer Wildtierkamera Mitte September bekannt machte, dass die Fähe in diesem Frühjahr erneut vier junge Wölfe zur Welt gebracht hatte. Schon im Jahr 2018 hatte das Tier gemeinsam mit ihrem Partner in dem Waldgebiet an der Grenze von Ober- und Mittelfranken sowie zur Oberpfalz vier Jungtiere aufgezogen. Zuvor hatte es seit der Rückkehr des Wolfs nach Deutschland nur im Landkreis Freyung-Grafenau nahe dem Nationalpark Wolfsnachwuchs in Bayern gegeben.
Aus dem Gröbsten raus
Das Paar im Veldensteiner Forst hatte sich dort im Winter 2018 gefunden. Die Fähe lebte schon seit 2017 dort, der Rüde war dann im März 2018 erstmals im Veldensteiner Forst nachgewiesen worden, nachdem er zuvor längere Zeit auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels verbracht hatte. Beide Tiere stammen aus der sogenannten zentraleuropäischen Tieflandpopulation, wie die Rudel genannt werden, die in Westpolen und Nordostdeutschland beheimatet sind.
Für die vier Welpen müsse der Tod der Mutter nun allerdings nicht unbedingt Konsequenzen haben. "Die Welpen wurden zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr gesäugt, die Versorgung können daher der Rüde und die Jährlinge übernehmen", erklärt eine Sprecherin des Landesamts für Umwelt auf Nachfrage. Spekulationen über die Zukunft des Rudels, oder einen möglichen Revierkampf um die Fähe auf dem Grafenwöhrer Übungsplatz zwischen den beiden verbliebenen Rüden, wollte das Landesamt für Umwelt nicht kommentieren.
Kein Nachwuchs in Grafenwöhr
Zum Wolfspaar in Grafenwöhr erklärt das Landesamt nun aber, dass auch für 2019 Nachwuchs ausgeschlossen werden kann. Dies war schon seit einiger Zeit vermutet worden, für das LfU ist es nun Gewissheit. Dies ist nun das dritte Jahr, in dem die beiden Tiere gemeinsam über den Übungsplatz streifen, ohne dass sie Nachwuchs bekommen konnten. Über die Ursache lasse sich allerdings nichts näheres sagen.
Rätselhaft ist auch die Geschichte des Wolfsrudels aus dem Bayerischen Wald. Dort waren bereits im Jahr 2017 junge Wölfe zur Welt gekommen. Seit damals gibt es aber kaum mehr Lebenszeichen. Das LfU spricht von "lediglich zwei Aufnahmen" seit Mai 2018. Darauf sind je zwei Tiere zu sehen, lediglich der Rüde sei zu erkennen. Was aus Fähe und Jungtieren geworden ist, dazu macht das LfU keine Angaben.
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