Pfatter
21.08.2025 - 17:38 Uhr

Tennet stellt innovatives Pflugverfahren für Südost-Link vor

Der Südost-Link von Tennet will erneuerbaren Strom flächendeckend verteilen. Nun setzt das Unternehmen hierzu auf ein innovatives Pflugverfahren, welches "mit möglichst geringem Eingriff in Boden und Natur" die Elektrokabel verlegt.

Der Ausbau der Energieinfrastruktur ist eine zentrale Voraussetzung für den Umstieg auf erneuerbare Energien, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens Tennet. Ein Schlüsselprojekt in diesem Zusammenhang sei der Südost-Link. Die Gleichstromverbindung soll ab 2027 Strom aus erneuerbaren Energien von Nord- und Ostdeutschland in den Süden und umgekehrt transportieren. Im Abschnitt D3a, zwischen der Gemeinde Pfatter und der Autobahn A92 bei Isar, werden aktuell die Schutzrohre für die Erdkabel unter anderem durch das innovative Pflugverfahren verlegt.

Bei einem Informationstermin hat Tennet das sogenannte Pflugverfahren als Sonderbauweise zur Verlegung von Schutzrohren für Erdkabel vorgestellt. Auf der Baustelle im Ortsteil Mettenbach des Marktes Essenbach informierten sich Politiker über das Verlegeverfahren.

Zügige Verlegeweise

Mithilfe moderner Technik können die Kabelschutzrohre durch das Pflugverfahren "mit möglichst geringem Eingriff in Boden und Natur eingebracht werden". Im Unterschied zur offenen Bauweise wird beim Pflugverfahren der Boden nicht ausgehoben, sondern mit einem speziellen Verlegeschwert zur Seite verdrängt. Die Kabelschutzrohre werden dabei in einem Arbeitsvorgang in den Boden eingebracht – die Erdoberfläche schließt sich im Anschluss weitgehend von selbst. Das Verfahren ermöglicht laut Tennet eine besonders zügige und bodenschonende Verlegeweise.

Für den Einsatz des Pflugverfahrens sind besondere Bedingungen notwendig. Deshalb kann es nicht auf dem gesamten Trassenverlauf zum Einsatz kommen. Der Boden muss ausreichend feucht, nicht zu hart oder steinig sein. Zudem sollte die Trasse möglichst gerade verlaufen und keine bestehende Infrastruktur wie Gasleitungen oder Straßen queren – diese müssen separat geschlossen unterquert werden. Zudem ist beim Pflugverfahren keine Bodenaufbereitung möglich, das bedeutet: Die thermischen Eigenschaften des Bodens müssen von vornherein für den späteren Betrieb von Erdkabeln geeignet sein.

Regionale Wertschöpfung

Die Umsetzung des Pflugverfahrens erfolgt durch erfahrene Unternehmen aus der Region. Tennet hat hierfür eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus den Bauunternehmen Max Streicher (Deggendorf) und Josef Rädlinger Bauunternehmen (Cham) beauftragt. Der Betrieb des Pflugs, der von der Walter Föckersperger GmbH (Wurmsham) entwickelt wurde, wird durch das Unternehmen SpiderPlow (Mühldorf am Inn) als Nachunternehmer der Arbeitsgemeinschaft übernommen. Damit stärkt das Projekt auch die regionale Wertschöpfung in Südbayern und setzt bewusst auf lokale Expertise.

In Abschnitt D3a plant Tennet etwa 28 Kilometer der insgesamt etwa 45 Kilometer langen Trasse im Pflugverfahren zu realisieren – überall dort, wo Gelände, Bodenbeschaffenheit und Trassenverlauf es zulassen. Das Verfahren wurde bereits in der Planungsphase erfolgreich getestet und kommt seit diesem Jahr abschnittsweise zum Einsatz.

Derzeit prüft Tennet "in enger Abstimmung mit den beauftragten Tiefbauunternehmen", ob neben den derzeit vorgesehenen Bereichen noch weitere Abschnitte entlang der Trasse für den Einsatz des Pflugverfahrens in Frage kommen. Ziel ist es, die Vorteile der "bodenschonenden Verlegemethode, wo möglich, noch umfassender zu nutzen".

Diese Meldung basiert auf Informationen von TenneT und wurde mit Unterstützung durch KI erstellt.

 
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