Polizeieinsatz in Hof: Vermeintliche Kindesentführung entpuppt sich als Missverständnis

Am Freitagnachmittag sorgte ein vermeintlicher Entführungsfall im Bahnhofsviertel von Hof für einen Großeinsatz der Polizei. Wie die Beamten mitteilen, hatten Zeugen gegen 17.02 Uhr Schüsse im Wittelsbacher Park gemeldet. Im Bericht heißt es: "Ein etwa 40-jähriger Mann habe ein Kind mit einer Pistole bedroht und in die Luft geschossen. Anschließend habe er ein Kind in den Kofferraum seines Autos gezogen und sei davongefahren." Die Polizei rückte mit zahlreichen Einsatzkräften aus und fahndete nach dem flüchtigen Fahrzeug. Weiter heißt es: "Anhand von Zeugenbefragungen und Recherchen erhärtete sich der Verdacht auf einen 43-jährigen Tatverdächtigen aus dem Hofer Landkreis, der nach polizeilichen Erkenntnissen zwischenzeitlich zu einer Wohnung in der Marienstraße gefahren sein soll. An besagter Wohnung konnten die Einsatzkräfte den 43-Jährigen schließlich widerstandslos festnehmen. Die anschließende Absuche des Anwesens, des Fahrzeuges und des Wittelsbacher Parks unter Einsatz eines Sprengstoffspürhundes ergab keinerlei Hinweise auf eine Schusswaffe."

Nach intensiven Ermittlungen habe sich herausgestellt, dass es sich bei dem Vorfall um ein Missverständnis handelte. Der 43-jährige Vater aus dem Hofer Landkreis hatte seinen Sohn im Park abgeholt, nachdem dieser in eine Auseinandersetzung mit Gleichaltrigen verwickelt war. "Der Sohn des 43-jährigen Tatverdächtigen hielt sich zusammen mit seiner Mutter am Wittelsbacher Park auf. Dort kam es zu einem Streit zwischen dem 14-Jährigen und etwa drei bis vier gleichaltrigen Kontrahenten. Als der Vater von der Auseinandersetzung erfuhr, fuhr er scheinbar wutentbrannt mit seinem Auto zum Wittelsbacher Park und wollte die Kontrahenten seines Sohnes zur Rede stellen. Als diese flüchteten, ließ er seinen Sohn zusteigen und suchte mit ihm gemeinsam nach ihnen", schreibt die Polizei. Zeugen hatten die Situation offenbar falsch interpretiert.

Die Polizei ermittelt dennoch wegen Bedrohung und eines möglichen Verstoßes gegen das Waffengesetz. Auch gegen die unbekannten Kontrahenten des 14-jährigen Sohnes wird wegen Körperverletzung ermittelt.