Die Swiss Automotive Group (SAG) mit Sitz in Cham im Kanton Zug hat kurz vor Weihnachten den Einstieg beim Pressather Online-Händlers Autoteile Pöllath (ATP) bekanntgegeben. Die Aktion steht laut Pressemitteilung unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden. Wie die Beteiligungverhältnisse konkret aussehen sollen, dazu gibt es keine Angaben, die Führung solle aber bei der SAG liegen. Finanzieren will die Aktiengesellschaft die Übernahme durch eine Kapitalerhöhung.
Wie es in der Erklärung weiter heißt, solle die "Marktbearbeitung" von ATP sowie der Logistikstandort in Pressath und die Verwaltung in Kirchenthumbach (je Landkreis Neustadt/WN) erhalten bleiben. Zu Oberpfälzer Arbeitsplätzen gab es zunächst keine Angaben, ATP-Verantwortliche waren am Freitagabend nicht zu erreichen. Damit "Synergiepotentiale im Einkauf optimal genutzt werden können", werden Direkteinkäufe bei Herstellern künftig aber über die neue Schweizer Gesellschaft "AT Sourcing AG" erfolgen, heißt es in der Mitteilung.
Die SAG beschäftigt nach eigenen Angaben derzeit 3200 Mitarbeiter an 180 Standorten. 2018 belief sich der Umsatz demnach auf umgerechnet rund 820 Millionen Euro. Spezialisiert ist das Unternehmen auf den Autoteile-Handel mit Geschäftskunden. Durch die Übernahme von ATP möchte sich die Aktiengesellschaft im Online-Markt weiterentwickeln.
ATP entstand im Jahr 2002 als Online-Händler für Autoteile und profitierte vom rasanten Wachstum des Internethandels. Im Jahr 2018 hatte das Unternehmen rund 450 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 110 Millionen Euro. In den vergangene Monaten häuften sich allerdings Beschwerden von Kunden über schleppende Bestellabwicklung. Zudem gab es Gerüchte über finanzielle Probleme.
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