Unerklärlich, unbekannt – und doch Nachbarn? Es liege auf der Hand, sagt Kateřina Šichová, Tschechisch-Dozentin an der Uni Regensburg, dass viele tschechische Ortsnamen den Deutschen zu seltsam vorgekommen sind. Sie konnten diese nicht aussprechen – und geboren war der Ausspruch. Bereits im Jahr 1595 sei das zum ersten Mal in einer schriftlichen Quelle erwähnt worden.
“Was für die Deutschen böhmische Dörfer sind, sind für Tschechen spanische Dörfer, für Engländer griechische, für Italiener arabische Dörfer”, sagt Šichová. Für die Polen höre sich manches an “wie ein tschechischer Film”.
Allgemein komme Böhmen in der deutschen Phraseologie nicht gut weg, sagt Šichová und verweist auf das “Böhmakeln”, auch unter dem Namen “Kuchldeutsch” bekannt: Sprecher waren wohl häufig eher Vertreter der unteren sozialen Schichten, die in einer deutschsprachigen Umgebung angestellt waren, als Haushaltshilfen oder in der Küche. Man habe im baierischen nicht unheimlich viel Gutes für den Böhmer übrig, sagt Šichová.
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